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Download-Tipps mit "Geschmäckle"

Apple in der Kritik: Fragwürdig Abo-App-Empfehlungen

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Daran, dass die Schwemme an Abo-Anwendungen, die nach dem App Store-Download um wiederkehrende Zahlungen bitten, nicht aus heiterem Himmel über uns hereingebrochen ist, erinnern wir gerne.

Apple hat das Software-Abo schon im Frühjahr 2017 zum präferierten Geschäftsmodell für die im App Store aktiven Entwickler erklärt und rührt seitdem massiv die Werbetrommel für sogenannte App Store-Subscriptions.

Apple Metronom

Apple spricht App-Empfehlungen häufiger selbst aus

Dem „Zuckerbrot und Peitsche“-Credo folgend, sorgen aktive (größere Umsatzbeteiligung bei länger laufenden Abos) und passive Anreize (die seit dem Start des App Stores fehlende Upgrade-Mechanik) dafür, dass immer mehr Entwickler auf die Wochen-, Monats- und Jahres-Zahlungen umstellen.

Selbst die prominenten App Store-Aussteiger, die Apple im persönlichen Gespräch und mit (weitgehend unbekannten) Eingeständnissen zurück in den App Store holte, setzten jetzt alle auf den Abo-Knopf. Siehe BBedit, siehe Transmit.

Soweit so gut. Wir wollen uns aktuell nämlich weder mit Grundsatzkritik am Abo-Modell aufhalten, noch darüber philosophieren, wie sich die Budgetbeschränkungen des durchschnittlichen Anwenders langfristig auf die Diversität des Software-Angebotes für iPhone und iPad auswirken werden.

Vielmehr wollen wir den Montagabend nutzen, um auf die Beobachtungen von David Barnard und Dominik Wagner hinzuweisen, die ein „Geschmäckle“ beim Blick auf Apples App Store-Empfehlungen artikulieren.

So tauchen im redaktionellen Bereich des App Stores immer wieder App-Empfehlungen auf, die ihre Abos so dreist drücken, das sich die noch ausstehenden Schritte zu Grenzüberschreitung in Richtung des offensichtlichen Betruges an einer Hand abzählen lassen.

Ein Beispiel ist die Metronom-Anwendung „Metronome“, die 8,49 Euro pro Woche für den fortlaufenden Betrieb verlangt. Nach dem ersten Start bietet der von Apple prominent empfohlene Download lediglich zwei Knöpfe an: „Wiederherstellen“ und „Jetzt mit Probezeit abonnieren“. Der weiße Pfeil zum Kleinschalten des Abo-Bildschirms ist beinahe unkenntlich in der Display-Ecke oben rechts versteckt.

Abo Probezeit

Links: Bildschirm nach dem Erststart der App | Rechts: Nach Benutzung

David Barnard, der die Betrugsmaschen der Abo-Apps schon seit Monaten laut anprangert, stellt eine vergleichbare Strategie beim „Guitar Tuner“-Stimmwerkzeug für Gitarristen fest. Die von Apple empfohlene App verlangt nach dem Start 99 Euro pro Jahr und setzt ebenfalls darauf, dass Anwender den Ausweg aus dem Abo-Bildschirm übersehen.

Die Vorwürfe der beiden Entwickler: Apple hat nicht nur kein Problem mit grenzwertigen Abo-Anwendungen sondern bewirbt diese sogar offensiv. Da die Abo-Apps zur Neukunden-Akquise auf einen großen Werbe-Etat setzen verdient Apple nicht nur an den abgeschlossenen Abos, sondern auch an der im App Store eingeblendeten Reklame für die schwarzen Schafe.

In der Guitar Tuner-Zusammenstellung der Apple Redaktion fehlt zudem der Hinweis, auf die hauseigenen App Music Memos, die über ein kostenloses Stimmwerkzeug verfügt.

Kurz: Apples Kuratierung lässt zu wünschen übrig und wirft die Frage auf, ob Abo-Anwendungen hier bewusst in den Vordergrund gestellt werden.

Nicht vergessen: Nachdem Apple sowohl das Erkunden des App Store auf dem Desktop unmöglich gemacht hat Apple, wurde auch das Partner-Programm eingestellt, dass für den Wegfall zahlreicher App-Besprechungen und -Portale sorgte, deren Redaktionen auf die Einnahmen aus dem Partnerprogramm angewiesen waren.

Was die redaktionelle Berücksichtigung des App Stores angeht, führt inzwischen Apple selbst das Feld der Berichterstatter an und erodiert das Vertrauen der regelmäßigen Besucher durch App-Empfehlungen, die es vor allem auf das iTunes-Guthaben ihrer Nutzer abgesehen zu haben scheinen.

Wie schwer es den Anwender fällt, (versehentlich) abgeschlossene Abos wieder zu stornieren, zeigen Beobachtungen wie diese des kritischen Twitter-Accounts @Appscams.

Appscams berichtet über die amerikanischen App Store Top-Charts und gibt an, mehrere Anwendungen ausfindig gemacht zu haben, die $8 oder mehr nach ihrer Probephase verlangen und mit zahlreichen Nutzer-Rezensionen gespickt sind, in denen sich Anwender melden, die nicht wissen wie sie die kontinuierlich Konto-Belastungen wieder deaktivieren sollen.

Die schlimme Abo-Chronik:

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15. Jul 2019 um 19:31 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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