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Vorerst keine Upgrade-Preise

Apples Phil Schiller: „App-Abos sind das bessere Finanzierungsmodell“

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Apples Phil Schiller, seit Ende 2015 für die Geschicke des App Stores verantwortlich, hat sich in einem heute veröffentlichten Interview erstmals zur Integration von Upgrade-Preisen in das mobile Software-Kaufhaus Cupertinos geäußert.

Schiller

Apples offizielle Position, dies zeigen erste Rückmeldungen aus der Entwickler-Community schon jetzt, sorgt jedoch nicht für tosenden Beifall. Schiller verortet die Upgrade-Preise in einer vergangenen Epoche und empfiehlt der Entwickler-Community zur langfristigen Produktpflege auf In-App-Abos zu setzen.

Zum einen sei die Integration von Upgrade-Preisen in die Struktur des Software-Kaufhauses zu komplex, zum anderen würden sich die zahlenden Kunden wohler fühlen, wenn man diesen Software-Abos anbieten würde.

Phil Schiller erklärt:

Der Grund, warum wir noch keine Upgrade-Preise anbieten ist simpel. Eine entsprechende Integration wäre deutlich komplexer als die meisten Leute annehmen. Sicher, es ist unsere Aufgabe komplexe Probleme zu lösen, dennoch: Der App Store hat sich so erfolgreich entwickelt, weil unser Geschäftsmodell dem Verbraucher einleuchtet.

Das Upgrade-Modell hingegen – dieses kenne ich aus eigener Erfahrung sehr gut – ist ein Modell aus Zeiten, in denen man seine Software noch in einer Schachtel gekauft hat. Für wenige Entwickler mag dieses eine wichtige Rolle spielen, in der Zukunft, die wir mitgestalten, spielt dies jedoch keine Rolle.

Ich bin der Meinung, dass viele Entwickler mit dem Abo-Modell deutlich besser fahren. Diese können sich so voll auf neue Kunden konzentrieren und nicht auf ihre unterschiedlichen Angebotspreise und Feature-Listen. Ich will damit nicht sagen, dass es keine Entwickler gibt, die von Upgrade-Preisen profitieren würden, für die meisten Entwickler gilt dies jedoch nicht.

Dies ist natürlich eine Herausforderung. Gerade mit Blick auf den App Store würde die Einführung eines entsprechenden Angebotes einen großen Arbeitseinsatz voraussetzen, zu Lasten anderer Funktionen, die wir ebenfalls anbieten könnten.

Ein Beispiel: Die Preise im App Store sind klar und eindeutig. Wenn eine App etwas kostet, dann sehen Anwender den Preis und wissen wir teuer die App ist. Der App Store kennt keine unterschiedlichen Preise für unterschiedliche Gruppen von Anwendern. Allein diese Funktion nachzurüsten, wäre mit einem großen Arbeitseinsatz verbunden, von dem jedoch nur eine kleine Gruppe profitieren würde. Wir haben die Hoffnung, dass Abo-Preise eine bessere Alternative sind – und eine, mit der die Verbrauchen zufrieden sind. Kurz: Wir werden weiter mit Entwicklern sprechen und diese nach ihren Wünschen befragen. Wir stehen der Idee grundsätzlich offen gegenüber, die Umsetzung wäre jedoch deutlich komplizierter als den Leuten klar ist.

Schiller brachte Werbebanner in den App Store

Phil Schiller zeichnete im Sommer 2016 nicht nur für die Einführung sogenannter In-App-Abos verantwortlich, sondern brachte auch Reklame-Anzeigen in den App Store, die bislang jedoch nur in der amerikanischen Filiale angezeigt werden. Gerade die Banner-Integration sorgte für Kritik unabhängiger Entwickler.

Dauerforderung Upgrade-Preise

Die fehlenden Upgrade-Preise werden seit dem Start des App Stores immer wieder hitzig diskutiert. Vor allem Entwickler, die eigentlich auf In-App-Käufe verzichten wollen, könnten ihre Apps so kontinuierlich weiterentwickeln, ohne im Jahresrhythmus komplett neue Anwendungen (etwa NotizApp, NotizApp 2 und NotizApp 3) veröffentlichen zu müssen.

Das aktuelle Modell sorgt an mehreren Fronten für Probleme. Entscheidet sich eine Entwickler für die Freigabe einer komplett neuen App, „NotizApp 3“ zum Beispiel, strafen die Nutzer „NotizApp 2“ häufig mit einer Flut enttäuschter 1-Stern Bewertungen ab. „NotizApp 3“ muss sich zudem erst wieder in der App Store-Suche etablieren um wahrgenommen zu werden. Auch sieht der App Store keine Option vor, den Bestandskunden einen vergünstigten Wechsel auf die neue Anwendung anzubieten. Um nicht mehrere Applikationen betreuen zu müssen, entfernen Entwickler die Alt-Versionen (und mit ihnen oft tausende 5-Stern-Rezensionen) häufig aus dem App Store.

Und auch die sonstigen Konsequenzen der fehlenden Upgrade-Preise sind hinlänglich bekannt: Ehemals kostenpflichtige Anwendungen reduzieren ihren Preis auf 0 Euro, entfernen vorhandene Funktionen und bieten diese Anschließend wieder als In-App-Kauf an.

Immerhin kennen wir nun Apples Lösung für alle beschriebenen Probleme und Unzulänglichkeiten: „Abos sind das bessere Finanzierungsmodell“. Eine These, die bei weitem nicht überall auf Zuspruch stößt.

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06. Mai 2017 um 16:32 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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