Die Zukunft für alle Entwickler
Apple macht Reklame für Abo-Anwendungen
Seit der Ausgabe von iOS 11 präsentiert sich Apples mobiler App Store nicht nur mit einer neuen Oberfläche, auch inhaltlich hat sich das Software-Kaufhaus neu aufgestellt und setzt jetzt vor allem auf eigenen Content. Im Gegensatz zu den unkommentierten Top-Listen der vergangenen Jahre setzt Apple inzwischen vor allem auf redaktionelle Empfehlungen, App-Zusammenstellungen und vom hauseigenen Redaktionsteams verfasste Besprechungen.
Apples Apps Store bildet damit nicht mehr nur Trends ab, sondern erschafft, leitet und steuert diese auch.
Aktuell rührt Apple die Werbetrommel für Abo-Applikationen und präsentiert unter der Try It for Free in seinem US-Store mehrere iOS-Applikationen, die zur Nutzung eine Monatsgebühr voraussetzen. Die Botschaft an die Entwickler-Community bleibt dabei unverändert: Abo-Apps sind die Zukunft.
Bezahl-Abos immer populärer
Erst im Sommer hatte Apple bekannt gegeben, dass seine weltweite Entwicklergemeinschaft seit Start des App Stores im Jahr 2008 über 70 Milliarden US-Dollar verdient hat und dazu erklärt, dass auch die Nachfrage nach den angebotenen Applikationen nach wie vor stark sei: Allein in den vergangenen 12 Monaten ist die Zahl der Downloads um über 70 Prozent gestiegen.
Neben den Download-Zahlen ging Apple auch auf die zunehmende Popularität der Abo-Modelle ein, die von zahlreichen Applikationen zur Monetarisierung ihrer Angebote eingesetzt werden.
Mit dem Abonnement-Geschäftsmodell, das Entwicklern jetzt in allen 25 App-Kategorien zur Verfügung steht, sind die aktiv bezahlten Abonnements im App Store um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Kunden genießen Abonnements bei einer Vielzahl von Diensten, darunter bei langjährigen Favoriten wie Netflix und Hulu, oder auch bei Neulingen wie Tastemade, dem modernen Mobile First-Netzwerk rund ums Kochen, und bei Fotobearbeitungs-Apps wie Over und Enlight.
Apple macht seit Monaten Werbung für die App-Bezahlung über In-App-Abonnement. Erst kürzlich äußerte sich Phil Schiller, seit Ende 2015 für die Geschicke des App Stores verantwortlich, zum Thema und behauptete „App-Abos sind das bessere Finanzierungsmodell“. So erklärte Schiller Anfang Mai 2017:
Ich bin der Meinung, dass viele Entwickler mit dem Abo-Modell deutlich besser fahren. Diese können sich so voll auf neue Kunden konzentrieren und nicht auf ihre unterschiedlichen Angebotspreise und Feature-Listen. Ich will damit nicht sagen, dass es keine Entwickler gibt, die von Upgrade-Preisen profitieren würden, für die meisten Entwickler gilt dies jedoch nicht. […] Wir haben die Hoffnung, dass Abo-Preise eine bessere Alternative sind – und eine, mit der die Verbrauchen zufrieden sind. […]
Eine Meinung, die nicht alle Entwickler teilen.