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Fast unmöglich geworden: App-Beobachtungen ohne iTunes

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Mit der Ausgabe von macOS Mojave hat Apple den App Store ein zweites Mal vom Mac entfernt. Nachdem der App Store bereits im September 2017 aus iTunes und somit auch vom Desktop verbannte wurde, brachte die iTunes-Sonderausgabe 12.6.4 das mobile Software-Kaufhaus zwar zurück auf den Rechner – seit der Bereitstellung von macOS Mojave lässt sich diese Version aber nicht mehr installieren.

App Store Vorschau

Am Desktop: Apps nur noch in der „Web-Vorschau“

Anders formuliert: Wer seine Geräte auf dem aktuellen Stand hält, hat derzeit keine Möglichkeit den App Store vom Rechner aus zur durchstöbern.

Ein Umstand, der den meisten Anwender von iPhone und iPad egal sein dürfte. Inzwischen synchronisieren nur noch die wenigsten Nutzer ihre Geräte am Mac und laden neue Apps ohnehin meist direkt auf den Mobilgeräten aus dem Netz – für Berichterstatter wie uns, hat der App Store durch Apples Entscheidungen der vergangenen Monate jedoch massiv an Sichtbarkeit verloren.

Vielleicht verdeutlichen wir mit einer Handvoll Beispiele kurz die ganz spezifische Einschränkungen, die uns in den vergangenen Tagen aufgefallen sind und die Apple so wahrscheinlich nicht auf dem Radar hatte.

Kommentare App Store

Auf einen Blick: Neue Kommentare im App Store

Denn: Wer als Marktbeobachter das App-Angebot im Blick behalten und sich nicht nur auf Pressemitteilungen und die Berücksichtigung der ohnehin schon populären Apps beschränken wollte, hat mit dem App Store auf dem Desktop jetzt eine seiner wichtigsten Recherche-Quellen verloren.

  • Apps lassen sich am Rechner nicht mehr suchen: Füttert man Google mit dem Zusatz „inurl:https://itunes.apple.com/de/app“ lassen ich App Store-Ergebnisse zwar aufspüren – Suchvorschläge, die Gliederung nach kompatiblen Geräten, die Sortierung nach Bestseller, Name und Erscheinungsdatum fehlt jedoch.
  • Update-Prüfung unmöglich: Der iTunes Store hat es uns in den vergangenen Jahren zudem unglaublich leicht gemacht, mehrere hundert Applikationen auf verfügbare Aktualisierungen zu prüfen. Auch dies ist nun nicht mehr möglich. Um von großen Updates zu erfahren, die oft auch ohne begleitende Pressemitteilung erfolgen, müssten wir alle Apps nun auch auf den Mobilgeräten installieren. Eine Option, die bereits am verfügbaren Speicherplatz scheitert.
  • Umständlicher Zugriff auf Nutzer-Meinungen: Auch der schnelle Blick auf Nutzer-Kommentare zu ausgewählten Anwendungen ist ohne den in iTunes integrierten App Store komplizierter geworden. Davon abgesehen, dass der mobile App Store nicht zwischen den „Bewertungen zur aktuellen Version“ und den „Bewertungen zu allen Versionen“ unterscheidet (immerhin können die Wortmeldung inzwischen sortiert werden) passen so wenig Kommentare auf die Mobilgeräte-Displays, dass ein schnelles Überfliegen der oft auch noch eingeklappten Texte, schlicht nicht mehr möglich ist.
    Die Namen der Kommentaren lassen sich im mobilen App Store zudem nicht mehr anklicken. Profile können so nicht mehr auf ein gewisses Maß an Authentizität abgeklopft werden. War es früher noch relativ problemlos möglich, bezahle Review-Accounts zu erkennen, verschwinden diese nun im Rauschen aller abgegebenen Wortmeldungen.
  • Kein Universal-App-Indikator mehr: In der Suchergebnis-Anzeige des mobilen App Stores bleibt unklar ob die Treffer auf iPhone und iPad funktionieren oder ausschließlich auf dem iPhone genutzt werden können. Erst nach dem Aufrufen eines Suchtreffers zeigt der mobile Store an, was in iTunes bereits in der Ergebnis-Übersicht eingeblendet wurde.
  • Alter Version nicht mehr archivierbar: Da die ipa-Dateien auf dem Mac fehlen, lassen sich alte App-Versionen nicht mehr ohne Weiteres archivieren. Auch das schnelle Entpacken von Apps, um einen Blick in den Paket-Inhalt zu werfen, ist ohne den App Store in iTunes unmöglich geworden.

Beobachtungsportale verschwinden

Hinzu kommt die viel kritisierte Entscheidung Apples, keine Provisionen mehr für die Vermittlung von App-Downloads zu bezahlen. Eine Umstellung, die sich aus betriebswirtschaftlicher Perspektive zwar noch nachvollziehen lässt, ihrerseits jedoch zum Sterben von Beobachtungsportalen wie AppShopper, AppZapp und Co. führen wird, die ausschließlich von den sogenannten Affiliate-Einnahmen finanziert wurden.

Updates App Store

Schnelle Update-Prüfung nicht installierter Apps

Aktuell setzten wir zur App Store-Beobachtung auf ein älteres MacBook Air mit einer iTunes-Ausgabe, die den Zugang zum App Store noch anbietet, wollen aber nicht um den heißen Brei herumreden:

Apple sorgt mit der Einstellung des mobilen App Stores auf dem Mac dafür, dass Berichterstatter wie wir noch mehr auf die Kontaktaufnahme von Entwicklern angewiesen sind als bisher. App Store-Neuheiten, große Updates und „die Stimmung“ des Software-Kaufhauses so wie in den vergangenen zehn Jahren im Blick zu behalten, ist unglaublich kompliziert und umständlich geworden.

Bezahlte App-Berücksichtigungen

Der Wegfall der Affiliate-Einnahmen wird zudem eine rasante Zunahme an „Paid Content“-Artikeln vom Zaun brechen. In weiten Teilen des Netzes werden euch zukünftig bezahle App-Berücksichtigungen vorgesetzt werden. Wir können euch zwar versprechen, dass dies auf ifun.de und auf dem iphone-ticker.de nicht passieren wird – die Anzahl der Anfragen diesbezüglich unterstreichen jedoch schon jetzt, dass wir uns auf eine Flut unehrlicher „App des Tages“-Artikel in Blogs und sozialen Medien einstellen müssen.

Der Entwickler-Community hat Apple mit der Einstellung des Desktop-App Stores und der Beendigung des Affiliate-Programms definitiv nicht geholfen – dafür dürfte die Anzahl der eingeblendeten Werbeanzeigen im mobilen App Store massiv in die Höhe schnellen.

11. Okt 2018 um 10:37 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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