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Ausbau zum europäischen PayPal geplant

Ausgecheckt: Neuer SPIEGEL-Podcast beleuchtet die Luca-App

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36 Kommentare 36

Die Luca-App ist für die einen schlicht ein zwischenzeitlich notwendiges Corona-Überbleibsel, für die anderen eines der Negativbeispiele, erfolgreicher aber fragwürdiger Geschäftemacherei in Zeiten einer gesellschaftlichen Ausnahmesituation.

Luca App

Die App brachte es Anfang 2021 durch ihre populären Investoren schnell zu einem gewissen Maß an Bekanntheit und war plötzlich Dauergast in Talkshows und Interviews sowie Teil der politischen Debatte. Braucht es eine Luca-App, was macht diese überhaupt und wie geht diese mit den Daten ihrer Anwender um?

Die Datenfrage beantworteten die Luca-Verantwortlichen Anfang 2022 im Alleingang und gewährten Strafverfolgern illegal den Zugriff auf die persönlichen Daten der angemeldeten Nutzer. Etwas später stellte sich heraus, dass Luca als williger Datenlieferant in über 100 Ermittlungsverfahren eingesetzt wurde.

Zuvor stand die Luca-App, die es während Corona teils auf mehr aktive Nutzer als die offizielle Corona-Warn-App brachte, wegen des Verhaltens der verantwortlichen App-Anbieter immer wieder in der Kritik. Im Mai 2021 ignorierten die Luca-Macher Schwachstellen, die Angriffe auf Gesundheitsämter ermöglichten, schon Wochen zuvor meldeten sich 70 namhafte IT-Sicherheitsforscher und forderten den Nutzungs-Stopp der Luca-App.

Patrick Hennig Luca

Patrick Hennig – Luca-App (Bild: Luca-App)

Ausgecheckt – das Luca-System

Mit dem Ende der Corona-Regeln erfand sich die Luca-App dann plötzlich neu und will sich nun zu einer Art europäischem PayPal umbauen – mit zweifelhaften Investoren aus Russland.

Ein Werdegang, den wir hier auf ifun.de in Echtzeit mitverfolgt und dokumentiert haben und euch deshalb gerne auf den neuen SPIEGEL-Podcast „Ausgecheckt – das Luca-System“ aufmerksam machen möchten.

Jelena Berner, Kiana Lensch und Vinzent Tschirpke haben sich das gewinnbringende Projekt noch mal in Ruhe angesehen und sich in vier 45 Minuten langen Folgen mit dem Scheitern der mit Steuergelder querfinanzierten Luca-App beschäftigt, deren Macher gerne noch mal neu starten würden. Der Podcast ist auf spiegel.de/ausgecheckt abrufbar.

Der neue SPIEGEL-Original-Podcast „Ausgecheckt – das Luca-System“ zeigt in vier Episoden, wie die Luca-App von der vermeintlichen Wunderwaffe gegen Corona zum europäischen PayPal umgebaut werden soll – mit teils fragwürdigen Investoren. Der Podcast führt ins politische Berlin, in karibische Steueroasen, zu russischen Oligarchen, in endlose Twitterthreads und auf große Bühnen. Die SPIEGEL-Autor:innen Jelena Berner, Kiana Lensch und Vinzent Tschirpke fassen SPIEGEL-Recherchen zusammen und ergänzen diese um neue Gespräche, etwa mit dem ehemaligen Berliner Bürgermeister Michael Müller und der IT-Expertin Bianca Kastel.

Zeitleiste der Luca-App

Wer sich einen Überblick auf die bisherigen Höhen und Tiefen der Luca-App verschaffen möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf die im Folgenden verlinkte Zeitleiste zu werfen, auf der ihr euch über alle Kritikpunkte an der Luca-App informieren könnt.

11. Sep 2023 um 07:00 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    36 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Wieder einmal mehr Geld für die, die schon genug davon haben und dann auch noch mit fragwürdigen Mitteln und Hintergründen. Bin froh die App nie gehabt zu haben, werde sie auch nie laden. Sollte eh verboten werden, aber die Politik tut es nicht da sie ja selbst Teil davon ist

    • Auf welcher Grundlage sollte die Politik so eine App verbieten?
      Wo wurde gegen das Gesetz verstoßen?

      Da könnte eher Apple sie wegen schlechtem Datenschutz aus dem Appstore schmeißen, jedoch müsste man da noch viel mehr Apps raushauen, wenn das plötzlich ein Kriterium wird.

      • Zitat aus obigem Text:

        „Die Datenfrage beantworteten die Luca-Verantwortlichen Anfang 2022 im Alleingang und gewährten Strafverfolgern illegal den Zugriff auf die persönlichen Daten der angemeldeten Nutzer.
        Etwas später stellte sich heraus, dass Luca als williger Datenlieferant in über 100 Ermittlungsverfahren eingesetzt wurde.“

      • Der Punkt „illegal“ müsste gerichtlich geklärt werden, eine journalistische Fußnote reicht dafür nicht.

        Ich staune auch immer wieder, was in einem freiheitlich, rechtlichen Land so alles verboten gehört!

      • Die Grundlage war geklärt der Rechtliche Rahmen ,auch aber die Säue mussten unbedingt an den Trog.

    • Warum bin ich mir nur so sicher, dass du hier Verbote ohne konkrete juristische Prüfung forderst (die es sicher geben sollte), aber auf der anderen Seite sofort aufjaulen würdest, wenn dir deine „Meinungsfreiheit“ rechtlich beschränkt werden sollte…?

  • seit dieser App hasse ich Smudo. Korrupt und geldgeil (als hätte er nicht eh schon mehr als genug gehabt).

  • Wie verwirrt die Mitarbeiter von Cafés einen immer anschauten, weil man diese Schmutzapp nicht hatte.

  • Hauptsache man hat sich die Taschen vollgestopft und gut ist. Die Gelder fliegen nur durch die Gegend, doch ankommen tun sie dort nicht, wo sie gebraucht wird. Vollkommen desolat. Luca steht wie vieles anderes sinnbildlich für Deutsches Regenbogen- Fantasie- Land.

    • Und was genau haben jetzt Regenbögen damit zu tun? Bisschen viel in einen Topf geworfen oder?

      • Basti, einfach nichts. Er ist nur unglücklich und braucht Sündeböcke für seine Unzufriedenheit. Leider werden solche Kommentare wie der von Sebastian hier nicht entfernt oder zumindest vorab nicht geprüft.

      • Richtig so: Immer schön eine Zensur fordern! Und andere Meinungen als die eigene darf es natürlich nicht geben.

      • Tom, was soll das? Ich habe nicht das geschrieben, was du nun hier behauptest („Und andere Meinungen als die eigene darf es natürlich nicht geben.“). Mit deinem Kommentar hast du dich in Abseits gestellt.
        Es geht mir um platte homophobe Kommentare bzw. Bewertungen (und es ist nicht das erste Mal, dass solche KOmmentare hier auftauchen).

    • Genau!
      „Regenbogen-Fantasie“ von Dr. Oetker, richtig!

    • Tja, wie bei Russischen Oligarchen – da fliegen die Gelder auch nur so rum wenn man skrupellos genug ist. Einige haben die aber offensichtlich zu ihren Vorbildern erkoren.

  • Die Luca App war von Anfang an eine Datenschutzrechtliche Katastrophe aber dank Marketing und Lobbying ein Erfolg.

    Ein großartiges Beispiel, wie schlechte Software durch gutes Marketing groß wird und viel Geld vernichtet.

  • ‚Neu‘ ist relativ – gibt es schon seit Mitte des Jahres. Aber guter Podcast, sehr interessante Infos.

    • „Neu“ im Sinne von „kürzlich erschienen“ soll sprachlich auch möglich sein, oder?!

      • Kürzlich erschienen passt gut, ja. Neu finde ich in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit unpassend wenn es bereits Folgepodcasts gibt und der ‚alte‘ im Abo schon manuell angeklickt werden muss. Man würde auch nicht schreiben ’neues iPhone 14′ wenn das 15 bereits draußen ist, oder? :)

  • Pure Datenschleuder. Digitales Deutschland im Steinzeitalter. Das man so einen Dienst zulässt ist schon fraglich in Deutschland!

    • Den Widerspruch erkennst du selber, oder? In den meisten Ländern spielt Datenschutz einfach überhaupt keine Rolle, weshalb Dienste wie Luca dort auch überhaupt nicht kritisch betrachtet werden.

    • Was denn nun?
      Digitales Steinzeitalter im Sinne von analogen Faxgeräten.
      Oder Datenschleuder ohne DSGVO.
      Ach nein, du möchtest beides, das finde ich gut!
      Was trägst du bei, was kannst du so,
      Python, JavaScript?

  • Jetzt auf einmal ist es möglich, Kritik über dieses Herangehen von Smudo und Co zu äußern und auch die App zu hinterfragen. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wurde man sofort angefeindet.

  • Seit Relotius ist der Spiegel ein Magazin mit der gleichen Glaubwürdigkeit wie der Stern seit Heidemann. Ist die Glaubwürdigkeit erst einmal verloren…

  • Spiegel… schaut euch an wer Millionen spendet und den Laden am laufen hält.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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