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App Store weder sicher noch vertrauenswürdig

Fake-Apps und Abofallen: Entwickler verklagt Apple

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Ihr erinnert euch noch an die Geschichte des App-Entwicklers Kosta Eleftheriou? Diesem riss Anfang Februar der Geduldsfaden, nachdem seine Apple-Watch-Tastatur FlickType von zahlreichen zwielichtigen App Store-Anbietern als Vorlage für fiese Abo-Tricksereien missbraucht wurde.

Hauptsache das Abo wird geklickt

Diese gingen dabei stets nach dem gleichen Schema vor: Funktionslose-App, die nach der Installation direkt mit einer Abo-Abfrage starteten, wurde in den Apples App Store eingestellt und dann mit Bildern und Videos der FlickType-Applikation in sozialen Netzen beworben.

Anwender, die entsprechenden Werbevideos ausgesetzt waren und die verlinkten Apps dann installierten, akzeptierten die Abo-Aufforderung in der Erwartung an den beworbenen Funktionsumfang dann häufig, nur um dann mit einer vollständig funktionslosen App konfrontiert zu sein. Was schräg klingt beobachtete Eleftherious zu Hauf im App Store und startete mit seiner Frage nach der Mitschuld eine empörte Debatte:

App Store weder sicher noch vertrauenswürdig

Eine Debatte, die in der Community interessiert mitverfolgt wurde, von Apple aber keine nennenswerte Beachtung erhielt. Diese will Eleftheriou nun auf dem Klageweg erhalten. So hat der Entwickler beim California Superior Court in Santa Clara jetzt eine Klage gegen Apple angestrengt, die dem Unternehmen vorwirft Entwickler mit falschen Versprechungen in den App Store zu locken.

Apple würde das Softwarekaufhaus immer wieder als „sicheren und vertrauenswürdigen Ort“ bezeichnen, aber keine Sorge dafür tragen, dass offensichtliche Betrugsangebote gefiltert werden.

Vor der Klage habe der Entwickler versucht Apple direkt zu kontaktieren, um gemeinsam an einer Problemlösung zu arbeiten. Das Unternehmen hätte allerdings „so gut wie nichts“ getan, um in seinem Fall aktiv zu werden.

19. Mrz 2021 um 09:01 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    39 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Der App Store sagt doch bei jeder App ob es in app purchases gibt oder nicht. Wenn man dann runter scrollt, steht es entweder in der Beschreibung oder wenn man auf in app purchase JA klickt, dann sieht man ob das mit eine Abo verbunden ist oder nicht. Diese Apps finde ich auch nicht toll aber der Hinweis ist vorhanden…

    • Du hast nicht richtig gelesen:

      Es geht um (Fake)-Apps, die trotz in-App-Kauf keine Funktion haben.

    • Aber ob die App dann genau das leistet was beworben ist, sagte der Appstore nicht.
      Es fehlt einfach die Option, ein Abo oder Kauf mit einer Frist von X Tagen, formlos stornieren zu können.
      Aber das ist wohl nicht im Interesse von $$$$ äh Apple.

      • Das Problem bei der Sache ist Folgendes:
        Der Kauf einer App unterliegt dem gängigen 14-Tage Widerrufsrecht für Onlineeinkäufe.
        Weitere Inhalte, also in-App Käufe, unterliegen nicht diesem Gesetz, sondern zählen zu den sog. Verbrauchsgütern.

      • Eigentlich eine Bankrotterklärung des Appstores.
        ca. 1/3 der Einnahmen die der Entwickler bekommen sollte behält Apple und schafft es noch nicht mal die App soweit zu testen.

        Dann brauche ich auch kein Appstore, dann kann Apple gleich andere Stores zulassen.

      • @Gacheto:
        Du weist schon dass es für Software kein gängiges 14 tägiges Widerrufsrecht gibt?

    • Im aktuellen Fall lief es so: Die Fake-App bewirbt eine Funktion, die sie nach Abo-Abschluss zur Verfügung stellen will. Du kaufst das Abo, dann zeigt der Download allerdings nur noch einen weißen Bildschirm ohne Funktion an. Da nützt kein Hinweis im Kleingedruckten, hier wird einfach beschissen.

      • Meiner Meinung nach müsste in so einem Fall Apple für die entstandenen Kosten aufkommen. Wenn Apps aus ihrem AppStore Betrug und Beschiss sind, kann es nicht sein, dass das bei den Kunden hängen bleibt.

      • Und man fragt sich,
        wie die doch so gute App Store Review Prozess,

        das NICHT merken kann..

      • Eine Lösung könnte sein, dass im automatischen review Prozess ein Demo-Video erstellt wird und dieses in der Vorschau ohne die Möglichkeit der Änderung platziert wird. Apple kann sich für diesen Zweck eine kostenlose Test-Abo Funktion bereithalten um den vollen Funktionsumfang von Abo-Apps zu zeigen…Ist zwar immer noch nicht richtig kontrolliert- allerdings wäre das erstmal eine schnelle Lösung Kunden vor solchen Apps zu bewahren…

      • Die angeblichen Funktionen der Fake Apps werden in dem Umfang in social media und nicht dem AppStore selbst beworben. Ergo ist es relativ leicht eine App mit marginalen Funktionen im AppStore anzubieten, ohne das es Auffälligkeiten bei der Überprüfung gibt. Wie die Apps auf anderen Plattformen (Facebook/Instagram, TikTok, etc.) beworben werden, kann Cupertino schwerlich prüfen. Es handelt sich um das grundsätzliche Problem, das Menschen social media als hoch seriöse Quelle ansehen.

    • Das ist auch okay so, allerdings geht es hier um Apps ohne Funktion die, wenn man diese öffnet, mit einem Abo dazu „drängt“ die premiumfunktionen freizuschalten obwohl das nie beabsichtigt ist dass die Apps quasi leer sind.

  • Kurzum: in einzelkauf-Apps schaut Apple genauuuustens hin. Auch bei Apps, welche externe Services anbieten.

    Gibt es aber Abo-Apps mit offensichtlicher Abo-Abzock-Masche, dann: „Ok, wird durchgewunken“ („wir müssen ja unsere Statistik bzgl. Abo Apps erfüllen, damit *die* da oben mit uns zufrieden sind“)

    …keinen Ahnung. Vielleicht auch nur so ein Gedanke… ;)

  • Wo sagt Apple denn, dass sie die Apps auf Sinnhaftigkeit prüfen? Die kontrollieren nur, dass man keine privaten APIs nutzt oder aus der Sandbox auszubrechen versucht.

    • In nahezu jeder Stellungnahme zum Thema App Store in der jüngeren Vergangenheit betont Apple, dass man einen „sicheren und vertrauenswürdigen Ort“ geschaffen habe, Mantray (Apples Europamanager für den App Store) spricht sogar direkt von „Qualitätssicherung“. Beispiele wie diese hier zeigen jedoch, dass solche Versprechen offensichtlich nicht eingehalten werden (können), wenn es Apps, die man nur ein einziges Mal öffnen müsste, um zu erkennen, dass sie keinerlei Funktionalität bieten und nur aus einem weißen Hintergrund plus IAP-Dialog bestehen, problemlos mit von anderen Apps kopierten Beschreibung und Bildern in den Store schaffen (was sich übrigens relativ leicht unterbinden ließe: sowohl Beschreibung als auch Bilder könnten einer automatisierten „Plagiatsprüfung“ unterzogen werden, welche auffällige Apps dann für eine manuelle Prüfung markiert).

      Weder die Entwickler, deren Arbeit missbraucht wird, noch die Kunden, werden hier von Apple geschützt. Und nicht nur, dass Apple es selbst nicht schafft, die versprochene „Qualitätssicherung“ zu gewährleisten, auch direkte Hinweise auf die entsprechenden Betrugs-Apps werden ignoriert. Erst, als das Thema öffentliche Aufmerksamkeit erregte, hat Apple die Apps plötzlich ganz schnell entfernen können.

      Im App Store läuft etwas fundamental schief, die schiere Masse an Apps macht es vermutlich unmöglich, großflächig wirksame Prüfungen durchzuführen. Aber dann darf man halt auf der anderen Seite nicht versprechen, dass man genau dies tun würde und die hohen Provisionen damit rechtfertigen.

  • Wie schafft es eine App ohne Sinn (also außer die Betrugsmasche mit dem Abo) in den AppStore? Bei einer Prüfung (Eingangskontrolle) sollte sich schnell rausstellen, daß beworbene Funktionen nicht enthalten sind.
    Die Eingangskontrolle sollte ja durchaus eine gewisse Qualität fordern, bzw. denkt man das, wenn man hier manchmal haarsträubende Dinge liest, wieso eine App abgelehnt wurde.

  • Ich habe bis jetzt noch nicht erlebt das Apple eine Reklamation zu einer App oder in-App Käufe nicht erstattet hat?? Man muss sich nur halt kümmern. Ob per Telefon oder über die Reklamation-Funktion

  • Langsam aber sicher bröckelt es am Image von Apple… steht mittlerweile fast auf der selben Ebene wie Google.

  • Richtig so. Hoffentlich wirft das ein öffentliches Licht auf die Geschichte, ohne drohenden Imageverlust kommt man bei Apple nur sehr langsam voran.

  • Es wird immer deutlicher, dass der App Store seine versprochenen Qualitätsansprüche nicht mehr halten kann. Ist das der Weg zu einem offenen System? :)

  • Sehr gut! Kotzt mich auch richtig an, gibt apps die einfach random eine Face ID Abfrage starten zum abschließen eines Abos obwohl man überhaupt nichts dergleichen angeklickt hat.

  • Wird abgelehnt. Denn er müsste dann auch Google verklagen.
    Demnach ist die Klageschrift nicht vollständig.
    Außer: es wird darauf hingewiesen, dass eine Marktschau gemacht wurde und entsprechende Schritte gegen weitere Marktteilnehmer in Vorbereitung sind.

    In Deutschland bräuchte es das vermutlich nicht. In den USA ist das in dieser Form maximal eine Promo-Maßnahme

  • Kann ich verstehen, das der sauer ist. Vor allem wenn es um sein eigenes Image geht. Einerseits sind die App Store Kontrollen extrem streng und pingelig, andererseits scheint es kein Problem zu sein, so eine Fake App in den Store zu bringen. Das sollten sie dringend in den Griff bekommen.

    • Hier ist die Kontrolle doch sehr einfach. Die App wird geöffnet, und ohne ein Abo abzuschließen, kann man nichts machen. Da ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering, dass der Entwickler versucht, Geld an Apple vorbei zu verdienen.
      Warum sollte Apple da weiter gucken?

  • Ich hatte auch schon diese Abofallen. Ich lade kaum noch etwas im AppStore deswegen. Ein Unding was Apple da zugelassen hat.

  • Ui, Apple verspricht also etwas, dass sie im nachhinein gar nicht einhalten? Gibt’s doch gar nicht. Ist ja noch nie passiert!

  • Das ist doch Blödsinn. Wenn man für eine App ein Abo abschließt und das dann nicht funktioniert, kann man das Abo widerrufen. Das hatte ich auch schon mal und innerhalb eines Tages das Geld zurück.

    • Das wissen sicherlich die meisten Leser hier, allerdings nicht unbedingt der gewöhnliche Benutzer, der sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt. Und genau der tappt vermutlich auch eher in so eine Falle.

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