Apple reagierte lange gar nicht
Mit Videobeweis: App-Start erst nach guter Zwangsbewertung
Seitdem Fake-Anwendungen seine Apple-Watch-Tastatur kopiert und Nutzer mit falschen Werbeversprechungen in völlig überteuerte Abo-Fallen gelockt haben, steht der Entwickler Kosta Eleftheriou auf Kriegsfuß mit Apple.
Nutzer beschwerten sich bereits seit Wochen
Vor allem die Tatsache, dass Apple damals nicht auf seine Beschwerden reagierte sondern die Fake-Anwendungen agieren und mit ihrer Masche fette Umsätze einfahren ließ (von denen Apple natürlich stets ein Drittel selbst kassierte) brachte Eleftheriou auf die Palme. Inzwischen stehen sich Eleftheriou und Apple vor Gericht gegenüber.
Neuestes Fundstück: Erzwungene Bewertungen
Die Wartezeit bis zum Hauptverfahren nutzt der App-Entwickler seit geraumer Zeit, um auf eklatante Betrügereien im App Store aufmerksam zu machen. Seit jüngstes Fundstück: Die „UPNP Xtreme“-Applikation, die ihren Nutzern den App-Start erst nach guten Zwangsbewertung von mindestens drei Sternen gestattete.
The review: “This app forced me to give it a good rating before I could use it.”
You: “Pfff, no one’s FORCING you!”
The app: 🤯 pic.twitter.com/R6ytFAguhU
— Kosta Eleftheriou (@keleftheriou) May 25, 2021
So dokumentierte Eleftheriou im Video, wie die Anwendung eine Bewertungsaufforderung einblendete und diese so manipulierte, dass ausschließlich die Abgabe einer guten Bewertung möglich war. Ein Unding, das betroffene Anwender schon seit mehreren Wochen in den Text-Rezensionen der Applikation zu Papier brachten.
Apple reagierte nicht auf Nutzer-Beschwerden
Apple registrierte die Beschwerden, anders als das von Eleftheriou auf dem Kurznachrichten-Portal Twitter veröffentlichte Video, allerdings nicht, ließ die Betrüger gewähren und verdiente am Umsatz mit. Gelöscht wurde die Anwendung erst nachdem der eingebettete Video-Clip auftauchte.
Die unzureichende Aufsicht, die Apple hier an den Tag legt, ist im Kontext der laufenden App-Store-Verfahren von Relevanz. Hier argumentiert Apple häufig damit, dass man die Installation von Anwendungen am App Store vorbei, vor allem zum Schutz der Anwender nicht gestatten könne. Nur im App Store sehe man sich in der Lage ein Umfeld zu schaffen, dem die Nutzer vertrauen könnten.
Beispiel wie das der „UPNP Xtreme“-Applikation führen immer wieder vor Augen, dass Apples 500 Prüfer dazu oft nicht in der Lage sind proaktiv zu reagieren und oft erst eingreifen, wenn Medienberichte auf unsaubere Machenschaften hinweisen.