Ausschuss-Aussagen veröffentlicht
Im Video: Schlüsselfinder Tile. Von Apple drangsaliert?
Tile, Anbieter von drahtlosen Schlüsselfindern, die auf eine iPhone-App setzen, um ihren jeweils letzten Standort zu sichern, wirft Apple schon länger ein wettbewerbswidriges Verhalten vor.
Massiv zugenommen soll dieses jedoch vor rund einem Jahr haben – etwa zu der Zeit, als erste Gerüchte die Runde machten, Apple wurde an seinen AirTags und damit an einem vergleichbaren Produkt arbeiten – Gerüchte die Apple erst gestern, zumindest Teilweise, bestätigt hat.
Wie schlecht sich die lange Jahre partnerschaftlich gepflegten Beziehungen zwischen Apple und Tile entwickelt haben, zeigen neue Veröffentlichungen des House Judiciary Committee.
Der ständige Ausschuss des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Marktmacht der großen Tech-Unternehmen und hat sich diesbezüglich auch mit Tiles Anwältin Kirsten Daru unterhalten.
Darus Aussagen vor dem Ausschuss im Januar wurde jetzt veröffentlicht (PDF) – die Vorwürfe sind eindeutig und fangen damit an, dass Apple den Verkauf der Tile-Tracker in den eigenen Filialen stoppte. Drehen sich aber vor allem um die Software-Einschränkungen mit denen Tile zu kämpfen hat.
Um versprochene Funktionen beschnitten
Mit Umstellung der Berechtigungsnachfrage, mit der Drittanbieter-Apps den Zugriff auf Standortdaten des Nutzers erfragen können, hat Apple die Option „Immer erlauben“ entfernt, die zum Einsatz der Tile-Tracker benötigt wurde.
Trotz mehrfacher Zusagen, diese wieder einzuführen, habe Apple den entsprechenden Schalter nicht zurück gebracht. Im Gegenteil: Mit iOS 13.3.1 soll Apple die Funktionalität der Tile-App noch weiter beschnitten haben.
App musste immer wieder angepasst werden
Eine neue Abfrage sorgte dafür, dass die Tile-App seit iOS 13.3.1 nicht mehr ohne zusätzlichen Eingriff des Anwenders funktioniert. Für Apples „Wo ist?“-Anwendung, werden vergleichbare Nachfragen nicht angezeigt.
Das PDF mit Darus Aussagen ist so sehenswert wie der Auftritt der Tile-Anwältin vor dem Ausschuss – den ihr euch im eingebetteten YouTube-Video anschauen könnt.
So setzt das Schreiben nicht (nur) auf langatmige Rechtsauslegungen, sondern führt nachvollziehbare Beispiele, Screenshots und mehrere Zitate aus Apples offiziellen Support-Foren an. Un auch Darus Argumente lassen sich ohne abgeschlossenes Jura-Studium leicht nachvollziehen.