Formular gegen Kamerafahrten
Datenschutz Thüringen: Widerspruch gegen Apple-Aufnahmen
Zu Apples Kamerafahrten durch Deutschland wurde bereits gesagt, was gesagt werden musste. Nach der großen Ankündigung durch die Deutsche Presseagentur stellte sich relativ schnell heraus, dass hiesige Anwender nur mittelbar von der rund 80 Autos fassenden Fahrzeugflotte profitieren werden.
Wie ifun.de inzwischen in Erfahrung bringen konnte, wird Apple zwar Straßen-, Landschafts- und Umgebungsdaten sammeln, um so das Material und den Datenbestand der eigenen Karten zu verbessern, die Ausweitung der mit Google Street View vergleichbaren „Look Around„-Funktion von iOS 13 ist jedoch nicht vorgesehen.
ifun.de berichtete in den vergangenen Tagen ausführlich:
- Apple konkretisiert Kamerafahrten in Deutschland
- Bestätigt: „Apple Street View“ nicht in Deutschland
- Apple Kamerafahrten: Diese deutschen Städte sind dabei
- Apples „Street View“-Fahrzeuge kommen nach Deutschland
Nun hat sich der Datenschutz Thüringen zum Thema gemeldet und fragt erstaunlich offensiv: „Wie brisant sind die Aufnahmen? Und kann man sich gegen die Filmerei wehren?“
Thüringens Datenschutzbeauftragter, Lutz Hasse, rät sogar dazu aktiven Widerspruch gegen ungewolltes Filmen durch den US-Konzern einzulegen und hat ein PDF-Formular bereitgestellt, mit dessen Hilfe Anwender Apple den „Antrag auf Unterlassen der Datenverarbeitung bzw. auf Datenlöschung“ zukommen lassen können. Und dies, obwohl die für Apple verantwortlichen Datenschützer aus Bayern keine Bedenken äußerten.
Video: Lutz Hasse ist skeptisch
Im Interview mit dem MDR übt Hasse Zweifel an Apples Datensparsamkeit:
Wenn Daten verpixelt werden, sind die dann auch auf den Servern in den USA verpixelt oder wird nur eine Kopie verpixelt und die unverpixelten Daten sind irgendwo in den USA gespeichert? Ich handle lieber nach dem Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Aber leider können wir in den USA nicht kontrollieren.