Beschluss der Berliner CDU-Fraktion
CDU fordert „Smartphone-Verbot für Klasse 1 bis 4“
Im Rahmen ihrer diesjährigen Klausurtagung hat die CDU-Fraktion Berlin ein Strategie-Papier vorgelegt, das ein Smartphone-Verbot in Schulen vorsieht und stimmt damit in den Chor der Smartphone-Kritiker ein, die sich zuletzt in Frankreich Gehör verschaffen konnten.
In ihrem „Antrag 10“, der unter der Überschrift „Alle Grundschüler Erreichen mit dem ‚Masterplan Grundschule‘ Regelstandards!“ am 15. April beschlossen wurde, fordert die Hauptstadt-CDU den Verzicht auf Smartphones in den unteren Klassenstufen und kann sich vorstellen, diese Idee auch durch eine vorübergehende Abgabe mitgeführter Geräte umzusetzen.
Der entsprechende Grundschul-Absatz im Volltext:
Kinder von heute verbringen viel mehr Zeit vor dem Smartphone als mit Büchern, wobei gerade das Lesen und Vorlesen von Büchern beim Lese- und Schreiberwerb nachweislich eine wichtige Rolle spielt. Am Bildschirm prägen sich Wörter und Inhalte weniger gut ein. Studien zeigen überdies, dass Kinder aufgrund hohen Medienkonsums schon im Grundschulalter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite haben und mit Gewaltspielen und anderen kindergefährdenden Internetseiten in Berührung kommen und dadurch verrohen.
Eltern müssen daher stärker als bisher mit Fragen bzgl. ihres Anteils am Bildungserfolg und des Medienkonsums ihrer Kinder konfrontiert werden, hier handelt es sich um klassische erzieherische Aufgaben des Elternhauses. Wir sprechen uns für einen pädagogisch sinnvollen Einsatz von der Schule zu stellenden, digitalen Medien in der Grundschule aus, aber gegen die Nutzung von Smartphones zumindest für die Klassen 1-4. Smartphones sind ggf. am Schuleingang abzugeben und bei Schulende wieder abzuholen.
Auch Apple wurde in den vergangenen Wochen mehrfach auf die negativen Auswirkungen der durch das iPhone mitverursachten Smartphone-Sucht angesprochen. Zuletzt sicherte der Konzern zu sich intensiv mit dem Thema beschäftigen zu wollen, startete eine neue Familien-Sonderseite und kündigte an die System-Beschränkungen für Kinder weiter ausbauen zu wollen.