Gespräche laufen
SMS-Nachfolger RCS: Apple klopft iOS-Integration ab
Zwar scheint das Ende der konventionellen, bei vielen Anbietern stellenweise noch immer kostenpflichtigen Kurznachricht so gut wie besiegelt, sich auf einen gemeinsamen Nachfolger zu einigen fällt der Branche jedoch genau so schwer, wie der Wechsel auf eben jenen.
Grafik: Statista
Ein unschönes Dickicht von Halbherzigkeiten, das an den überfälligen Sprung von IPv4 hin zu IPv6 erinnern.
Selbst die hiesigen Netzbetreiber, die nach gescheiterter MMS und dem legendären Joyn-Debakel, den RCS-Standard eigentlich mit Kusshand hätten begrüßen sollen, haben hiere Anstrengungen diesbezüglich schon wieder auf Eis gelegt.
Vodafone und o2 haben ihre RCS-Messenger bereits wieder eingestellt, der Telekom-Kandidat existiert noch, dümpelt im App Store aber eher unbeachtet vor sich hin.
RCS-Interesse nimmt wieder Fahrt auf
Doch dies könnte sich schon demnächst ändern. Nachdem Apple bereits im vergangenen April erste Gespräche mit Google über den RCS-Ausbau in iOS führte – damals kündigte der Suchmaschinen-Betreiber seinen neuen Android-Chat auf Basis des gleichen Standards an – spricht Apple inzwischen sogar mit der für den Standard zuständigen GSM Association.
Dies geht in den Vortragsfolien (PDF) aus dem letzten Oktober-Treffen auf Apples aktuelle RCS-Position ein:
Apples Einsatz von RCS
Apple Inc. macht weniger als 15% des weltweiten Smartphone-Umsatzes aus, hält in einigen Märkten jedoch bis zu 40%. Kürzlich hat Apple mit der GSMA und den Netzbetreibern Gespräche über die Einbindung von RCS in iOS geführt, um:
- bei der Kommunikation an Nicht-iMessage-Geräte eine bessere Fallback-Option anbieten zu können als SMS (zwischen Apple-Geräten wird weiterhin iMessage verwendet)
- die Kommunikation von Apple- zu Nicht-Apple-Geräten zu verbessern.
- auf die Bedürfnisse der Netzbetreiber in hoch gesättigten RCS-Märkten einzugehen
- sich für eine Zukunft ohne 2G und SMS vorzubereiten.
Netzbetreiber üben zudem Druck auf Apple aus, RCS einzuführen.