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Versorgungsauflagen

Mit Ach und Krach: Telefónica und Telekom halten Wort

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Was würden wir nur ohne die Bundesnetzagentur machen? Die Behörde hat sich in den zurückliegenden Jahren von einer bürokratischen Instanz in einen Verbraucher-Anwalt verwandelt, der hin und wieder sogar Zähne zeigt. Eine begrüßenswerte Veränderung.

Ausbau Bnetzga

Aktuell meldet sich die Bundesnetzagentur mit Neuigkeiten bezüglich der Versorgungsauflagen zu Wort, denen die o2-Mutter Telefonica, die Deutsche Telekom und der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone nach der Frequenzauktion 2015 zwar zugestimmt hatten, bislang aber Probleme damit hatten die Zusagen zum Versorgungsausbau auch umzusetzen.

Im Rahmen der Frequenzversteigerungen 2015 hatten sich die drei Mobilfunknetzbetreiber dazu verpflichtet die Infrastruktur in definierten Größen auszubauen. Konkret sollten die Provider ab dem 1. Januar 2020 bundesweit 98% der Haushalte und je Bundesland 97% der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen haben. Überdies sollten die Hauptverkehrswege (Bundesautobahn und Schiene) vollständig versorgt werden.

Versorgungsauflagen 2015: Stand April 2020

Festgestellt hatte die Bundesnetzagentur die verfehlten Ziele bereits im April. Nach der Überprüfung durch den Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur teilte die Behörde damals mit:

  • Die Überprüfungen durch die Bundesnetzagentur haben ergeben, dass Telefónica die Auflagen in allen 13 Flächenbundesländern und für die Hauptverkehrswege mit nur ca. 80% nicht erfüllt hat.
  • Die Telekom hat die Auflagen in insgesamt drei Flächenbundesländern (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) knapp verfehlt und für die Hauptverkehrswege mit 97% für die Autobahnen und 96% für die Schienenwege nicht erfüllt.
  • Für Vodafone haben die Überprüfungen der Bundesnetzagentur ergeben, dass die Auflagen in insgesamt vier Flächenbundesländern (Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) und für die Hauptverkehrswege nicht fristgerecht erfüllt wurden. Die Hauptverkehrswege liegen mit einem Versorgungsgrad von 96% bei den Autobahnen und 95% bei den Schienenwegen unterhalb der Versorgungsauflage.

Versorgungsauflagen 2015: Stand August 2020

Anschließend gab man den drei Unternehmen bis Jahresende zeit nachholen, was eigentlich schon erledigt hätte sein sollen. Jetzt wurde der Stand erneut überprüft; mit folgendem Fazit:

  • Telefónica hat das Zwischenziel zur vollständigen Erfüllung der Versorgungsauflage innerhalb der gesetzten Nachfrist erreicht. Die Bundesnetzagentur hatte das Unternehmen unter Androhung eines Zwangsgeldes in Höhe von 600.000 Euro aufgefordert, 3.040 LTE-Stationen bis zum 31. Juli 2020 in Betrieb zu nehmen. Eine Überprüfung durch die Bundesnetzagentur hat ergeben, dass die Auflage nunmehr erfüllt ist. Die Festsetzung des angedrohten Zwangsgeldes ist daher nicht erforderlich.
    Bis Ende September muss Telefónica weitere 1900 Standorte aufbauen. Bis Ende des Jahres ist die Versorgungsauflage vollständig zu erfüllen. Dafür sind noch weitere ca. 2660 LTE-Stationen zu realisieren
  • Telekom hat vor Ablauf der Nachfrist Ende September die Versorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s im Antennensektor in allen Bundesländern erfüllt. Telekom muss nun bis Ende des Jahres noch die Hauptverkehrswege vollständig versorgen.
  • Vodafone hat noch bis zum 30. September Zeit, die Versorgungauflagen in allen Bundesländern von mindestens 97% der Haushalte vollständig zu erfüllen. Die Versorgung der Hauptverkehrswege muss ebenfalls bis Ende des Jahres erfolgen.

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11. Aug 2020 um 18:17 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Der Bonner Netzbetreiber ist die Telekom. Vodafone hat ihre Zentrale in Düsseldorf.

  • Schade, dann gehören wir wohl in Baden-Württemberg zu den 3 % die nicht versorgt werden müssen… Zumindest bei der Telekom

  • Werner ven-Will-Fliegtraus
  • Aha. Interessant nur, dass ich mit Vodafone fast überall LTE Empfang habe.

    Mit Telekom und vor allem O2 konnte ich froh sein überhaupt Edge zu bekommen. Wohne etwas südlich von Kassel. ‍♂️

  • Privatisierung ist eben ein (ungesunder?) Mix aus Fluch und Segen.. wie bei der Bahn, Telefonnetz, Strom… etc.. :o)

  • Was nützen 97 % aller Haushalte, wenn die Fläche nicht abgedeckt ist! Dann habt Empfang zu Hause, aber nicht wenn ihr unterwegs seid.

  • Dass Telefonica nur mit „Trick 17“ die LTE Standorte umgesetzt und erfüllt hat, sollte hier erwähnt werden. Für ein LTE Signal zum Messwagen, gab es so die ein oder andere Idee. Nur das Messergebnis zählt, die Betroffenen Nutzer möchte ich nicht zu Verbesserung fragen. Sei es drum. Die Strafe wurde abgewehrt.

  • Wir wären viel weiter, wenn nicht so viele nach besserer Versorgung rufen und gleichzeitig gegen Antennen demonstrieren und klagen würden. Nach dem Motto: Wasch‘ mlr den Pelz, aber mach‘ mich nicht naß.

    Jedenfalls bei der Telekom ist das neben den wegen das Baubooms schwer zu findenden Bauunternehmen (z.B. für Erdarbeiten) das Haupthindernis.

    • Nicht nur das! Baugenehmigungsverfahren die monatelang andauern, als würde der erste Funkmast überhaupt gebaut. Strombetreiber die sich feiern lassen und ihr Monopol ausspielen. Ändernde Aufbaurichtlinien der Systemtechnik und Preisvorstellungen der Netzbtreiber, dass wirklich kein Bauunternehmen willig ist, die notwendigen Erd- und Aufbauarbeiten kontinuierlich und qualitätsgerecht auszuführen.

  • “ … die Versorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte, … “
    Mein Haushalt muss nicht versorgt werden, da habe ich WLan. Mir fehlt die Versorgung der Fläche!
    Denn bin ich mit meinem Mobiltelefon unterwegs, also mobil, habe ich allzuoft eben kein Netz. nIch brauche 100% Abdeckung in der Fläche.

  • Was heisst 50MBit/sec pro Antennensector ?
    Wenn 10 Leute im Sector surfen sind es rund 5 pro Nase ?

  • Echt interessante Vorgaben haben unsere Mobilfunkanbieter da – nur das mit dem „mobil“ scheint da ein wenig unter die Räder gekommen zu sein!

  • Schade, dass es immer erst unter Zwang geht. Wie mit kleinen Kindern manchmal wenn es um Hausaufgaben oder Aufräumen geht ;-)

  • Wir setzen alles daran… einfach einen Termin setzen und danach kostet es die Provider einfach Geld. Vertragsstrafe genannt. Dann werden die schon aus der Hocke kommen. Unglaublich was Provider sich so abkneifen. Ich wohne zum Glück in der Stadt, bin gut versorgt, aber auch das flache und bergige Land muss versorgt sein. Allein schon das Land um effiziente Landwirtschaft zu ermöglichen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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