Seit 2009 im Gespräch
Einheitliches Handy-Ladegerät: Die EU erhöht den Druck
Die dänische Politikerin Margrethe Vestager, ihres Zeichens noch bis 2019 als EU-Kommissarin für Wettbewerb aktiv, scheint sich erneut dem Thema des europaweit einheitlichen Handy-Ladegerätes annehmen zu wollen – eine ehrgeiziges Ziel, dass die EU bereits seit 2009 verfolgt, bislang jedoch ohne nennenswerte Erfolge.
Zwar unterzeichneten damals – ifun.de berichtete 2009 – ganze 14 Konzerne ein sogenanntes „Memorandum of Understanding“ (MoU), darunter auch Apple, Samsung, Huawei und Nokia, wirklich vereinheitlicht hat sich im Laufe der vergangenen Jahre jedoch nicht viel.
Im Android-Lager streiten sich MicroUSB- und USB-C-Kabel um die Marktführerschaft, Apple setzt nach wie vor seinen Lightning-Sonderweg. Unter den auf der anderen Kabelseite eingesetzten Netzteilen dominiert zwar der klassische USB-A-Anschluss, Leistungsaufnahme und -abgabe variieren jedoch ebenfalls stark.
Da die Landschaft der Ladegeräte trotz des von fast der gesamten Branche verabschiedeten MoU und der von vielen Unternehmen erst 2014 unterzeichneten Folgeerklärungen weiter zerklüftet ist wie eh und je, plant die EU jetzt hart durchzugreifen. So hat Vestager nun den Start einer Studie zum Thema angekündigt.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert die Kommissarin:
Angesichts der unbefriedigenden Fortschritte bei diesem freiwilligen Ansatz wird die Kommission in Kürze eine Folgenabschätzung durchführen, um Kosten und Nutzen verschiedener anderer Optionen zu bewerten.
Klingt nicht so als müssten die Konzerne Angst vor der Kommission haben – mit Vestager ist jedoch definitiv nicht zu spaßen.