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"Falsche und irreführende Angaben"

Streit um WhatsApp-Daten: EU verdonnert Facebook zu 110 Millionen Euro Geldbuße

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Wegen irreführender Angaben zur Übernahme von WhatsApp hat die EU-Kommission eine Geldbuße in Höhe von 110 Millionen Euro gegen Facebook verhängt. Die Behörde ist der Ansicht, dass das Unternehmen im Rahmen einer Überprüfung der Übernahme unrichtige beziehungsweise irreführende Angaben gemacht hat.

Nach der Übernahme von WhatsApp im Jahr 2014 hat Facebook den Prüfern gegenüber erklärt, dass ein zuverlässiger automatischer Abgleich zwischen den bei Facebook und WhatsApp geführten Benutzerkonten nicht möglich sei. Zwei Jahre später kündigte WhatsApp im Rahmen einer Aktualisierung seiner Nutzungsbedingungen jedoch an, dass die Telefonnummern der WhatsApp-Nutzer mit den jeweiligen Facebook-Nutzerprofilen verknüpft werden sollten. Dies widerspricht den ursprünglichen Angaben gegenüber der Kommission. Der Behörde zufolge war Facebook diese Möglichkeit auch schon zum Zeitpunkt der ersten Prüfung bekannt.

Die EU-Kommission hält die Höhe der Strafe für angemessen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager sieht die Geldbuße zugleich als Warnung an andere Unternehmen:

Der heutige Beschluss ist eine deutliche Botschaft an Unternehmen, dass sie die EU-Fusionskontrollvorschriften einhalten müssen, darunter auch die Verpflichtung, sachlich richtige Angaben zu machen. Aus diesem Grunde sieht er eine angemessene und abschreckende Geldbuße gegen Facebook vor. Die Kommission muss sich beim Erlass ihrer Beschlüsse über die Auswirkungen von Zusammenschlüssen auf den Wettbewerb auf umfassende und präzise Informationen stützen können.

Die Diskussion um den Datenabgleich zwischen beiden Angeboten ist derweil noch nicht ausgestanden. Zuletzt hat im April das Verwaltungsgericht Hamburg gegen Facebook entschieden, und dem Unternehmen die Übertragung der Daten deutscher WhatsApp-Nutzer zu Facebook untersagt. Es wird erwartet, dass Facebook Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegt.

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18. Mai 2017 um 10:16 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    42 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Richtig so. Genau so wie sich die Amis im Moment an der Kasse der Deutschen (VW) bedienen. Herr Obama hat kein einziges Umwelt Abkommen unterzeichnet aber der Diesel verpestet ja die Luft…

    • Das sind aber auch Drecksschleudern, die anderen sind sicherlich ähnlich dreckig aber dank VW ist es an die Große Glocke gekommen und es wird darüber diskutiert ob man Diesel nicht aus Deutschen Städten verbannen sollte…

      Es gibt hier auch so eine Art Sammelklage, diese sollten dann eigentlich alle Dieselfahrer nutzen und gegen VW vorgehen. Denen man das ganze eben zu verdanken hat.

    • Ja!
      Armer, unschuldiger VW Konzern! Hat NIE betrogen, NIE gelogen, NIE etwas gefälscht und jetzt „bedienen sich die Amis“ dran… echt unfair!
      Freiheit für Volksschaden! Ähh Volkswagen meine ich!

      • Volksschaden trifft es auf den Punkt. Fast die gesamte Automobilindustrie belügt und betrügt seine Kunden und die Bürger von vorne bis hinten. Alles nur für den Profit der Aktionäre.

  • Dieser Millionenbetrag ist doch nur für Privatpersonen eine enorme Summe. Für ein Unternehmen wie Facebook ist das wohl weniger erschreckend. Den Erfolg, den sie mit WhatsApp und deren Daten erreicht haben, mindert das kein wenig. Vermutlich wurde das bereits einkalkuliert. Ich würde an Zuckerbergs Stelle denken, dass das ein gelungener Geniestreich war.

  •  ut paucis dicam

    …und das ist gut so! Seit der Übernahme hört man bald jeden Tag, zumindest jede Woche Negativmeldungen. Ich bin froh, rechtzeitig vor Übernahme ausgestiegen zu sein und vorher alles gelöscht zu haben.
    Ein ehemals guter Messenger ist demoliert worden. Ich verstehe nicht, wie man den noch nutzen kann.
    Und : man kann ihn löschen und seinen Kontakten mitteilen wo man jetzt zu erreichen ist!

    • Er ist genau so gut/schlecht wie vor der Übernahme. Nur hat nun ein Weltkonzern eben das sagen bei den Messanger und da gibt es genügend Konkurrenten die das gerne hätte und deswegen immer schön fleißig Dreck aufwühlen und Salz dann in offene Wunden streuen.

      • Ja Leute ist doch logisch da können nur die anderen dran schuld sein. Wieso war uns das nicht schon früher klar? Danke für die Aufklärung!

  • Dr.Koothrappali

    sogar wir iFun user wussten damals schon das Facebook diesen Schritt offiziell früher oder später gehen wird und inoffiziell sogar sofort gemacht hat… wie dumm ist die EU Kommission eigentlich!? 110 mio ist für Facebook ein Witz, billiger kommt man nicht an die Daten ran :P

  • Bei 19mrd Kaufsumme von Whatsapp sowie Milliardengewinnen, ist das wahrlich eine horrende Strafe. Werden die bestimmt nie wieder machen…

    So eine Strafe muss höher sein, als die Gewinne, die durch die Handlung eingefahren werden, sonst lohnt es sich ja selbst wenn man die Strafe schon bewusst einkalkuliert.

    • Und wie willst du ausrechnen, welchen Gewinn Facebook durch den Datenabgleich erzielt?

      • Darum geht es doch gar nicht, wie hoch der Gewinn durch den Datenabgleich ist. Es geht um den Gesamtgewinn. Facebook macht im Quartal 1,5 Mrd. Dollar Gewinn. Als Strafe für das abgleichen der Daten sollte die Summe das Unternehmen schwer treffen.

  • Das gefällt mir. Die Strafe könnte ruhig noch höher sein.

  • Tropfen auf den heißen Stein…
    110 Mio. sind für solche Unternehmen keine wirkliche Abschreckung. Und kleinere Unternehmen werden solche Strafen nicht zahlen müssen

  • Mal eine Frage dazu:
    Bei Facebook in der App wird mir oben öfter angezeigt, dass ich meinen Account schützen soll, indem ich meine Handynummer angebe.
    Das Feld ist jedoch bereits immer mit meiner richtigen Nummer ausgefüllt. Wie kann das sein?

  • Dass es so kam war nicht wirklich überraschend. Am Tag der Übernahme durch Facebook hatte ich mein WhatsApp Konto gelöscht und direkt danach Threema installiert.

  • Bei mir z.b in der Uni läuft alle über WA Gruppen… da kannst du dein komisches Trema vergessen …

    • Was ist das für eine Uni? Labere nicht! Gerade Studenten haben da ein Bewußtsein und nutzen Telegramm oder auch Threema.

      • haha, wo lebst du, dass du sowas zu glauben wagst? Ich stehe kurz vor meinem Master und habe in meinem knapp 6-Jährigen Studium keinen einzigen Studenten kennengelernt der Threema oder sonst andere Programme zum kommunizieren nutzt. Viele haben iPhones und kennen nichtmal iMessage. Alles läuft über Whatsapp. Nur weil du 2-3 Leute kennst, die andere Programme nutzen, heißt es nicht, dass diese Programme umfänglich im Umlauf sind..

  • Wo muss ich mich denn als durch „falsche und irreführende Nutzungsbedingungen“ geschädigter WhatsApp-Nutzer melden, um meinen Teil der 110 Mio zu bekommen?

  • Im Endeffekt war das sicher von Anfang an kalkuliert und sie haben sich für diesen im Endeffekt lächerlichen Betrag (2 Fußballer kosten das selbe) die Möglichkeit erkauft geltendes Recht zu ignorieren. Mit Geld geht halt alles.

  • So was Lächerliches. WhatsApp sollte sich mal vom Markt drei Tage abschalten, dann wäre das Geheule aber gross…

  • Eine interessante Frage nebenbei, wer bekommt die 110.000.000 ? Wird damit Griechenland saniert oder gibt’s ne Diätenerhöhung ? Die Straßen werden damit sicher nicht saniert…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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