"außergewöhnliche große Zahl von Beschwerden"
Dauerstörungen bei der Postbank: Jetzt ermittelt die Finanzaufsicht
Die Migration des Privatkundengeschäftes der Postbank auf die IT-Infrastruktur der Deutschen Bank kann man auf vielfältige Art und Weise beschreiben, das Wort „reibungslos“ wird man in diesem Zusammenhang aber tunlichst vermeiden.
Die Einführung der neuen Postbank-App, der zeitgleich durchgeführte Umzug der Girokonten und die Umstellung vorhandener IBAN-Nummern hat über Wochen hinweg für so umfangreiche Probleme bei der Postbank gesorgt, dass diese zwischenzeitlich nicht mehr in der Lage war neu eintreffende Kundenaufträge zeitnah abzuarbeiten.
Seit Jahresanfang massive Probleme
Im Januar sorgte die Umstellung der Postbank-Infrastruktur für eine mehrtägige Auszeit des Banking-Angebotes. Im März hatte die Postbank mit einem längeren Systemausfall zu kämpfen. Im August kam die Bank nicht mehr mit der Abarbeitung von Privatkunden-Aufträgen hinterher.
Ein wildes Durcheinander, das nun die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf den Plan gerufen hat. Wie die BaFin aktuell meldet habe man „erhebliche Beeinträchtigungen bei der Abwicklung des Kundengeschäfts“ beobachtet und will die hundertprozentige Tochter der Deutschen Bank nun eingehend auf „aufsichtlich relevante Mängel“ prüfen.
„außergewöhnliche große Zahl von Beschwerden“
Unabhängig von den ebenfalls vorliegenden Berichten der Verbraucherzentralen, hätte die BaFin selbst eine „außergewöhnlich große Zahl von Beschwerden“ erhalten, die man sehr ernst nehmen würde.
Vor allem mit Blick auf die teils erheblichen Folgen, mit denen betroffenen Postbank-Kunden konfrontiert wurden. Offenbar war es der Postbank in vielen Fällen nicht mehr möglich gesetzliche Fristen einzuhalten, was sich unter anderem auch auf die Einrichtung von Pfändungsschutzkonten ausgewirkt habe.
Die Anzahl der aufgelaufenen Kundenbeschwerden sei so groß gewesen, dass die BaFin nun darauf verzichtet Einzelfälle zu prüfen, sondern auf eine Umfangreiche Prüfung und zentrale Veröffentlichen setzen wird. Allerdings versichert die Finanzaufsicht, dass man den Anliegen aller betroffenen umfassend nachgehen werde.