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Akku schlecht, iPhone langsam

Apple gesteht ein: iPhone-Bremse ist ein Feature

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Kommunikation ist alles. Hätte Apple bereits zur Ausgabe von iOS 10.2.1 im Frühjahr erklärt, wie das System-Update den Fehler der sich plötzlich ausschaltenden iPhone-Einheiten adressieren würde, dann müsste sich Cupertino jetzt nicht um Schadensbegrenzung bemühen.

Iphone Akku Leer

Doch wir erinnern uns: Apple notierte zur Freigabe der Aktualisierung lediglich: „iOS 10.2.1 integriert Verbesserungen, die das Auftreten von unerwarteten Shutdowns reduzieren, von denen eine kleine Anzahl an iPhone-Nutzern betroffen war.“

Was folgte waren zahlreiche Nutzerberichte über zu langsame Gerät, die am 11. Dezember von ersten stichhaltigen Beobachtungen flankiert wurden, die nahelegten, dass eine schlechte Akku-Gesundheit zu einer verringerten System-Performance führen kann.

Die Vermutungen, die damals noch auf einem Einzelfall basierten und die Software Apples für den Performance-Verfall der betroffenen Geräte verantwortlich bestätigten sich dann nur eine Woche später.

Am Dienstag konnten wir über die Messreihen der Geekbench-Entwickler berichten, die mehrere Graphen veröffentlichten auf denen die durchschnittlich erzielten Benchmark-Resultate von iPhone 6s und iPhone 7 visualisiert wurden. Das Ergebnis: Seit iOS 10.2.1 scheint das iPhone-Betriebssystem mehrere Performance-Stufen zu kennen. Zahlreiche Anwender kommen seitdem nur noch auf 40%, 50% oder 75% der üblichen Geekbench-Werte.

Verteilungen

Was ist passiert? Laut ersten Analysen war Apples Reaktion auf die Akku-Probleme des iPhone 6s ausschlaggebend. Nachdem sich die iPhone 6s-Modelle etlicher Anwender Ende letzten Jahres plötzlich ausschalteten, startete Apple ein Akku-Austauschprogramm und veröffentlichte im Frühjahr die iOS-Version 10.2.1, die den Fehler – der mitunter auch Geräte lahmlegte, die noch über 40%+ Akkukapazität verfügten – adressieren sollte.

Bereits damals fragten sich Anwender wie eine Software-Aktualisierung die plötzlichen Geräte-Aussetzer unterbinden sollte, die von der Community auch auf dem iPhone 6 beobachtet worden.

Das Geekbench-Team stellte fest: Bei einem schlechten Gesundheitszustand der Akkus reduziert Apple mobiles Betriebssystem inzwischen die Geräte-Performance. Die iPhone-Prozessoren arbeiten langsamer – auch angeschlagene Akku halten dadurch wieder etwas länger. Das Akku-Problem wird verschleiert.

Zum Nachlesen:

Apple bestätigt Vorwürfe

Eine Analyse die nun auch Apple auf den Plan ruft. Wie das Unternehmen jetzt gegenüber US-Medienvertretern mitgeteilt hat, sei die Reduzierung der Geräte-Performance gewollt um die Standby-Zeit all jener Geräte zu verlängern, die mit einem schon etwas angeschlagenen Akku bestückt sind.

Apple spricht in diesem Zusammenhang vom „Glätten“ der für die plötzlichen Shutdowns verantwortlichen Last-Spitzen.

Unser Ziel ist es, unsere Kunden mit der bestmöglichen Nutzererfahrung zu versorgen. Dies bedeutet auch, dass wir die Gesamtperformance und die Lebensdauer ihrer Geräte verlängern. Lithium-Ionen-Batterien verlieren mit der Zeit die Möglichkeit Spitzenstromanforderungen zu erfüllen. Dieses Verhalten kann durch kalte Umgebungstemperaturen, eine geringe Ladung und das Alter der Zellen befördert werden und dazu führen, dass sich betroffene Geräte plötzlich ausschalten um ihre elektronischen Komponenten zu schützen.

Letztes Jahr haben wir eine Funktion für iPhone 6, iPhone 6s und iPhone SE veröffentlicht, um die kurzzeitigen Spitzenlasten bei Bedarf zu glätten und verhindern so, dass sich betroffene Geräte unerwartet ausschalten. Wir haben diese Funktion mit iOS 11.2 mittlerweile auch auf das iPhone 7 ausgeweitet und planen in Zukunft weitere Produkte hinzuzufügen.

Kurz zusammengefasst: Apple hat auf schwächer werdende Akkus mit einer Performance-Bremse reagiert. Diese führt einerseits dazu, dass die Geräte länger genutzt werden können, andererseits aber auch dazu, dass die Geräte langsamer arbeiten. Ein unserer Meinung nach guter nachvollziehbarer Kompromiss, dem etwas mehr Transparenz gut zu Gesicht gestanden hätte.

Zu lange zu wortkarg

Hätte Apple klar auf die neue Strategie hingewiesen und die Performance-Reduzierung vielleicht sogar noch mit einer Push-Mitteilung begleitet (Du solltest deinen iPhone-Akku warten bzw. wechseln lassen) gäbe es nichts zu kritisieren.

Die Tatsache, dass Apple die Akku-Gesundheit und die Ursache für die plötzlichen Shutdows jedoch unter den Teppich gekehrt hat, platziert Cupertino jetzt in einer unangenehmen Situation und gießt Öl ins Feuer all jener Apple-Kritiker, die dem Konzern schon seit Jahren unterstellen seine Altgeräte in eine gewusst geplante Obsoleszenz zu überführen.

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21. Dez 2017 um 08:19 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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