Nur geringstmögliche Zugeständnisse
App-Store-Öffnung: Auch Korea reichen Apples Bemühungen nicht
Während Apple in den Vereinigten Staaten und weiten Teilen Europas noch die Beratungen und Entscheidungen der Wettbewerbshüter und Gesetzgeber zu möglichen App-Store-Regulierungen abwarten muss, sieht sich das Unternehmen in den Niederlanden und in Korea bereits mit konkreten Forderungen konfrontiert.
In beiden Märkten haben die Wettbewerbsbehörden Apple dazu aufgefordert alternative Bezahlverfahren zuzulassen und den im Software-Kaufhaus aktiven Entwicklern so eine Möglichkeit zu bieten, ihre Verkäufe nicht zwangsläufig über Apples In-App-Käufe abrechnen zu müssen.
- Zuerst in Korea: Alternative Zahlungen im App Store
- Auch in den Niederlanden: Apple muss alternativ Zahlungen zulassen
Nur geringstmögliche Zugeständnisse
Anstatt der Entwickler-Community nun grünes Licht für die Nutzung eigener Kreditkartenformulare oder Paypal-Transaktionen zu geben, reagiert Apple nur sehr langsam und hat sich sowohl in Korea als auch in den Niederlanden für die geringstmöglichen Zugeständnisse entschieden.
So setzt Apple die Forderung nach alternativen Bezahlverfahren zwar um, macht dies aber im Schneckentempo und so kompliziert wie möglich. Gleichzeitig hält Cupertino weiter die Hand auf und hat mehrfach betont, die im App Store verpflichtende Umsatzbeteiligung in Höhe von 30 Prozent bzw. 15 Prozent auch von Entwicklern verlangen zu wollen, die ihre Umsätze außerhalb des App Stores erwirtschaften.
In den Niederlanden wurde Apple für dieses Verhalten bereits mit einer ersten Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Euro konfrontiert und auch in Korea scheint man mit dem Verhalten des Konzerns alles andere als zufrieden zu sein.
Apple soll konkreter werden
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, beklagen Mitarbeiter der zuständigen koreanischen Aufsichtsbehörde KCC, dass Apples Planungen nach wie vor konkrete Details vermissen lassen, was die eigentliche Umsetzung der im Raum stehenden Forderungen nach einer freien Wahl der Bezahlverfahren angeht.
Hier habe man das Unternehmen nun noch mal aufgefordert einen detaillierten Plan der angedachten Umsetzung vorzulegen.
Apple hatte den Entwicklern in den betroffenen Regionen zuletzt eine umständliche Auswahl in Aussicht gestellt, bei der diese vor die Wahl zwischen In-App-Zahlungen und der Nutzung eines externen Zahlungs-Dienstleisters gestellt worden wären.
Sowohl in Korea als auch in den Niederlanden setzt Apple nicht die Intention des Gesetzgebers um, sondern bewegt sich bislang nur minimal, um sich zumindest den Vorwurf der Untätigkeit nicht gefallen lassen zu müssen.