Apple soll nicht weiter verzögern
Holland ist sauer: Wöchentliche Apple-Strafzahlung beträgt 5 Mio. Euro
In zahlreichen Regionen weltweit sieht sich Apple derzeit mit Untersuchungen von Markt- und Kartellwächtern konfrontiert, die die marktbeherrschende Stellung des Konzerns, insbesondere die Position Apples als Torwächter im eigenen Software-Kaufhaus, genauer unter die Lupe nehmen.
In Südkorea und in den Niederlanden haben die Untersuchungen im Laufe der vergangenen Wochen erstmals zu konkreten Forderungen geführt: In beiden Regionen haben die zuständigen Regulierer Apple dazu aufgefordert, Entwicklern eine Möglichkeit anzubieten, mit der diese Zahlungen für ihre Apps auch außerhalb des App Stores empfangen können. App-Entwickler sollten die Möglichkeit haben, Partner zur Zahlungsabwicklung selbstständig zu wählen und diese ohne Apples Mitbestimmung zu nutzen.
- Niederlande: Apple muss andere Zahlungsmethoden zulassen
- Niederlande: Apple will auch bei externer Abrechnung Provision
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Apple reagiert zu träge
Sowohl in den Niederlanden als auch in Korea hat Apple auf die im Raum stehenden Forderungen zwar reagiert, lässt sich mit der Umsetzung aber viel Zeit. Während die koreanischen Behörden in langwierigen Gesprächen mit Apple festzustecken scheinen, hat man in den Niederlanden nun mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen. Sollte Apple sich weiter Zeit mit der Umsetzung der Forderungen lassen, würde man jetzt wöchentliche Strafzahlungen verhängen. Die erste wurde heute geltend gemacht und beträgt 5 Millionen Euro – perspektivisch sind jedoch Höchstbeträge von bis zu 50 Millionen Euro möglich.
In ihrer am Montagnachmittag veröffentlichten Pressemitteilung hat die Wettbewerbsaufsicht unserer niederländischen Nachbarn, die Autoriteit Consument & Markt (ACM), Apple heute dafür getadelt, dass der Konzern die Umsetzung der bereits im August formulierten Forderungen lediglich vorbereitet hat, aber noch keine konkreten Umsetzungen angegangen ist.
Wöchentliche Strafen bis gespurt wird
Um Apple hier Druck zu machen hat die ACM jetzt eine erste Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Euro verhängt und angekündigt im Wochenrhythmus weitere Strafzahlungen anordnen zu wollen, sollte Apple die Integration alternativer Bezahlsysteme nicht umgehend umsetzen.
Ebenfalls kritisiert wurde von den Regulierern, dass Apple die Entwickler-Community offenbar vor die Wahl stellen will. Auch hier haben die Marktwächter interveniert: Apple sei dazu aufgefordert, so wird in der Pressemitteilung der Behörde präzisiert, den Entwicklern beide Bezahl-Möglichkeiten parallel anzubieten. Wie und vor allem wann Apple reagiert, bleibt abzuwarten.