Kritik nach einer Woche: Apples Podcasts-App hat noch viel Spiel nach oben
Im Vergleich mit der kostenpflichtigen Podcast-Applikation „Pocket Casts“ (AppStore-Link), unserem klaren Genre-Favoriten, liegt Apples, am 26. Juni veröffentlichte Gratis-App zum Abonnieren ausgewählter Audio- und Video Podcasts noch weit hinten. Wir haben die beiden Kandidaten miteinander verglichen und kritisieren fünf spezifische Nachteile des universellen Downloads mit der virtuellen Bandmaschine.
Zu wenig Informationen in der Cover-Anzeige
Apples Podcast-Applikation (links im Bild) versteht sich auf nur eine Cover-Größe und bringt so gerade mal vier Podcasts im Startbildschirm unter. Pocket Casts zeigt 12 Podcasts auf einen Blick an und informiert mit farbigen Indikatoren zudem sofort über die Anzahl der geladenen, angefangenen und noch ungehörten Episoden.
Dauer-Hinweise auf das Verzeichnis
Im Startbildschirm der Apple-App führen sowohl der „Katalog“-Button als auch der „Topsender“-Knopf direkt zu Apples Podcast-Verzeichnis und beanspruchen den wertvollen Bildschirmplatz auch dann noch, wenn die eigene Auswahl hörenswerter Podcasts bereits zusammengestellt ist. Eine Entscheidung die wir nicht nachvollziehen können. Viele iPhone-Nutzer haben nicht mehr als 5-7 Podcasts abonniert und ergänzen ihre Auswahl nur selten um neue Sendungen.
Keine globalen Abo-Einstellungen
Sollen neue Folgen automatisch geladen werden? Wie viele der letzten Folgen soll die App behalten? Wie sollen die Episoden sortiert werden? Fragen die in Apples Podcast-App für jeden Podcast einzeln beantwortet werden müssen. Globale Einstellungen sucht man vergeblich.
Anders bei „Pocket Casts„, hier werden die Einstellungen nur einmal gesetzt, lassen sich durch eine optionale Konfiguration pro Sendung aber auch noch anpassen.
Keine Hinweise
Apple verzichtet auf Push-Nachrichten bei neuen Folgen, zeigt nach dem Start nicht an wie viele Episoden gerade geladen werden (bzw. wie viele verfügbar sind) und informiert auch bei bereits angefangenen Episoden nicht, wie viele Minuten noch übrig sind.
Schnelles Spulen, Abspielgeschwindigkeit Links und Show-Notes
Im Alltagseinsatz nerven die fehlenden Show-Notes in der „Sie hören“-Anzeige der Podcasts-App. Während Pocket Casts alle Links der besprochenen Themen, Safari-freundlich auflistet, sucht man die Notizen zur Sendung in Apple Podcast-App vergeblich. Apple bietet mit „normal“, „Hase“ und „Schildkröte“ drei unterschiedliche aber schwer abzuschätzende Abspielgeschwindigkeiten an – Pocket Casts die durchgehend schnellere Aufteilung: 1x 1,2x 1,5x und 2x. Apples Knöpfe für das schnelle Vor- und Zurück-Springen durch die laufende Sendung sind in Stein gegossen. 30 Sekunden nach vorn, 10 Sekunden zurück. Pocket Casts erlaubt die freie Konfiguration der Button.
Unterm Strich enttäuscht Apples Anwendung den Podcast-erfahrenen Nutzer noch. Abos von Sendungen die nicht in iTunes-Katalog gelistet sind, können nicht angelegt werden, die Oberfläche lädt auch nach einer sechstägigen Zwangsgewöhnung noch zum Verlaufen ein und eine Übersicht der noch ungehörten Folgen fehlt der Applikation komplett. Schade.