iOS 6-Vorschlag: Geregelter Zugriff auf Adressbuch & Co. über eigenes Kontrollfeld
Wenn sich Apple im Sommer wieder auf die anstehende Aktualisierung des iPhone-Betriebssystems „iOS“ vorbereitet, könnte auch die Vergabe von App-Berechtigungen auf dem Programm und auf der Feature-Liste der kommenden Sechs-Nuller-Version stehen. Die in den vergangenen Tagen vor allem durch die ungefragte Adressbuch-Übernahme des soziales Netzwerkes „Path“ angestoßene Datenschutz-Debatte, hat zahlreiche App-Entwickler inzwischen zwar dazu veranlasst ebenfalls nachzubessern und ihre Applikationen mit Nachfrage-Dialogen auszustatten, grundlegende Veränderungen am System-Design selbst müssten jedoch von Apple angeboten werden.
Die Krux: Beim Erst-Start fragen iPhone-Applikationen den Benutzer bei Bedarf zwar um Erlaubnis für den Zugriff auf die aktuelle Geo-Position und erbitten das Einverständnis für den Versandt von Push-Benachrichtigungen – das Auslesen des Kalenders, des Adressbuchs und der Musik-Bibliothek ist jedoch auch ohne explizite Nachfrage möglich – und leider auch gängig.
Ein Ansatz, der uns bislang zwar davor verschonte in Warnhinweisen und Berechtigungs-Nachfragen zu ersticken, unter Umständen (siehe Path) jedoch auch dazu führt, dass Gratis-Apps Kopien des persönlichen Adressbuchs auf Server-Farmen in den USA deponieren. Dass es auch anders geht demonstriert Googles Permission-System.
Noch vor der Installation zeigen Android-Apps die gewünschten Berechtigungen (Adressbuch-Zugriff, GPS-Zugriff etc.) an und können erst dann installiert werden, wenn der Endverbraucher den überschaubaren Eingriff in seine Privatsphäre abgenickt hat.
Der US Video-Blogger Rene Ritchie hat jetzt einen Vorschlag zur iOS-Integration eines Permission-Systems vorgelegt, den auch wir unterstützen können. Anstatt den Nutzer mit Pop-Up Nachfragen zu erschlagen sollte iOS 6, so die Idee, beim Erststart einer App die grundlegenden Berechtigungen mit dem Nutzer klären. Dürfen Push-Nachrichten empfangen, das Adressbuch ausgelesen und die eigene Geo-Position ermittelt werden?
Das Setup pro App würde keine 10 Sekunden in Anspruch nehmen, zudem könnte Apple die vereinheitlichte Vorlage zum Standard für alle Entwickler machen und böse Überraschungen wie das „Path“-Debakel zukünftig von vornherein ausschließen.