Die iPhone Karten-App empfiehlt: 20% aller YELP-Beiträge sind gekauft
Unseren Lobgesang auf die durchaus objektiven Foursquare-Berwertungen, die komplett auf die übliche Sternchen-Abgabe der Community verzichten und sich eher an der Häufigkeit der Checkins und den Meta-Daten der anwesenden Nutzer orientieren, habt ihr im August gelesen.
In Anbetracht des jetzt veröffentlichten YELP-Berichtes „Fake It Till You Make It“ (PDF-Link) können wir unsere Foursquare-Empfehlung nur noch mal unterstreichen.
Auf YELP, so die Analyse des Marketing-Professors Georgios Zervas, der an der Boston University unterrichtet, wird inzwischen für jede fünfte Bewertung bezahlt. Während 2006 nur 5 von 100 Bewertungen beanstandet wurden, sind mittlerweile 20 von 100 Bewertungen entweder von konkurrierenden Restaurants oder von bezahlten Rezensenten verfasst, die im Auftrag der bewerteten Locations tätig wurden.
Das Wall Street Journal berichtet:
Analyzing an additional 316,415 Yelp reviews of Boston restaurants, 16% were filtered and identified as fake, Luca says. Fraudulent reviews are growing as more businesses become aware of the importance of social media and compete with rivals for public affection.
Auf dem iPhone wurde YELP für die Darstellung von Restaurant- und Café-Bewertungen in der Karten-Applikation Apples engagiert.
Inwieweit das Thema „Fake-Bewertungen“ auch hierzulande eine Rolle spielt lässt der wissenschaftliche Report zwar offen, die Tatsache, dass Schreiber aus den Philippinen, Bangladesch und Osteuropa ihre Reviews inzwischen für $1 bis $10 pro Stück anbieten, sollte den Griff zur YELP-App zumindest im Urlaub allerdings erübrigen.
Für Barcomis, das berliner Café aus unserem Screenshot legen wir übrigens unsere Hand ins Feuer. Kaffee und Kuchen haben nichts anderes als 5 Sterne verdient.
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