Anonyme Daten reichen aus
Pläne vom Tisch: Keine Handy-Überwachung gegen Corona
Die ersten, anonymisierten Bewegungsdaten zum Kampf gegen das Coronavirus stellte die Deutsche Telekom dem Robert Koch Institut (RKI) in der vergangenen Woche noch „auf dem kurzen Dienstweg“ zur Verfügung. Das RKI erhoffen sich von der Datenauswertung einen besseren Überblick auf die Verbreitungswege des Virus zu erhalten.
Ist in der #Coronakrise jedes Tool angemessen? Zwei Meinungen zu #BigData und #Corona von @ErwinBottinger und #ConstanzeKurz.
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Eine Hoffnung, die auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn teilte und die Auswertung von Funknetzdaten formalisieren und nicht nur anonymisierte sondern offenbar auch personenbezogene Daten sichten lassen wollte.
Ein Vorstoß, der wie auch bei unseren Nachbarn in Österreich, für ein lautes, kritisches Feedback sorgte. Im ARD-Format „Bericht aus Berlin“ hat Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) dem Vorhaben jetzt eine Absage erteilt. Bis auf Weiteres habe man sich dazu entschieden, die Pläne nicht weiter zu verfolgen.
In der ARD-Sendung schloss Lambrecht den Zugriff auf die Daten zwar nicht kategorisch aus, machte aber klar, dass man erst mal die Bewegungsströme der anonymisierten Daten auswerten müsse, anstatt über weitreichendere „Eingriff in die Bürgerrechte“ nachzudenken.
Spahn wollte den Handydaten-Zugriff initial in die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes einfließen lassen.