UK und Apple verhandeln
NFC für alle: Brexit-Pläne könnten iPhone aufbohren
Mit etwas Glück, könnte der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs für die Bereitstellung einer neuen iPhone-Funktion sorgen. Zumindest die Hoffnung darauf, darf nach der Lektüre des heute veröffentlichten BBC-Berichts „UK government’s battle with Apple“ gehegt werden.
Diese schreibt über die Pläne der britischen Regierung, den im Land verweilenden EU-Bürgern eine Smartphone-App zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe sich diese nach dem Brexit einfach registrieren sollen und so auch im Anschluss an den Austritt weiterhin im Vereinigten Königreichs aufhalten können.
Die EU-Bürger auf der Insel, Schätzungen gehen von 3,5 Millionen aus, sollen in der App drei einfache Fragen beantworten, ein Selfie aufnehmen und die maschinenlesbaren Daten des persönlichen Reisepass einscannen.
Der letzte Schritt wird für Rund die Hälfte der EU-Bürger jedoch zum Problem: Während Android-Nutzer (etwa 50%) auf den meisten Geräten problemlos auf das Nahfunkmodul-Modul zugreifen und entsprechende Pass-Informationen kontaktlos auslesen können, bietet Apple seiner Entwickler-Community nur einen sehr restriktiven NFC-Zugriff an. Auf dem iPhone ist das Modul vor allem der Zahlungsabwicklung über Apple Pay vorbehalten. Gerüchte die mehr Funktionen zum Start von iOS 12 voraussagten, erwiesen sich als falsch.
Eine Tatsache, die der britischen Regierung bekannt war. Offenbar hatte das UK-Innenministerium dennoch Anlass zur Hoffnung, dass Apple sich hier, zumindest teilweise, öffnen würde. Der britische Innenminister Sajid Javid hatte diesbezüglich höchstpersönlich bei Apple vorgesprochen.
Die BBC schreibt:
Quellen zufolge arbeitet das Unternehmen weiterhin mit dem Innenministerium zusammen, ob eine Lösung gefunden werden kann, bevor das Vereinigte Königreich die EU im März verlässt, ist jedoch unklar. Quellen der Innenministeriums sagten der BBC, dass sich auf höchster Ebene weiterhin mit Apple auseinandergesetzt wird.
Nun bleibt abzuwarten, ob Apple der Bitte Großbritanniens nachkommt und den NFC-Chip des iPhones zugänglicher macht.
Ähnliche Forderungen hatten zuletzt auch die FDP und die Sparkasse und Schweizer Verbraucherschützer geäußert. Deren Forderung, den NFC-Chip für konkurrierende Bezahlsysteme freizugeben, hat Apples bislang jedoch komplett ignoriert.