Entwickler berichten
Mit McDonald’s-Anschrift und falschen Formularen schneller in den App Store
Um Apples Buchhalter auszutricksen und trotz vorheriger Aktivitäten im App Store mit einer neuen Identität und einem jungfräulichen Entwicklerkonto Geschäfte in Apples Softwarekaufhaus zu machen, muss man sich offenbar nicht überarbeiten.
Hastig gephotoshoppte Formulare und die Postanschriften lokaler McDonald’s Filialen reichen zum Freischalten eines neuen Developer-Account bereits aus – und die neuen Accounts sind Gold wert. Mit frischen Konten wird man von Apple nämlich erst mal durchgewunken und rasselt nicht gleich mit der Eingangskontrolle aneinander.
Die Eingangskontrolle frustriert (noch immer)
Dies berichtet das Fachportal Mobile Gamer, das mit mehreren, lange Zeit im App Store aktiven Entwicklern über deren Erfahrungen dort gesprochen hat und nicht nur die immer wieder vorgetragene Kritik an Apple Softwarekaufhaus wiederholt, sondern auch neue Punkte anführt, die von der Entwickler-Community vorgetragen wurden.
So herrscht unter Teilen der App-Entwickler inzwischen offenbar die Meinung vor, dass es einfacher ist, sich eine neue Applikation im App Store freigeben zu lassen, als eine vorhandene zu aktualisieren. Und: Noch immer seien die oft als willkürlich empfundenen Ablehnungen an der Tagesordnung.
Abgelehnt wegen fehlendem Unterhaltungswert
Ein Entwickler berichtet etwa von einem über drei Jahre alten Spiel, das während einer Aktualisierung plötzlich mit einer Vielzahl unzutreffender Ablehnungen bombardiert wurde. Dabei berief sich Apple unter anderem auf Punkt 4.2 der App-Store-Richtlinien. Hier heißt es: „Wenn Ihre App keinen dauerhaften Unterhaltungswert oder angemessenen Nutzen bietet, wird sie möglicherweise nicht akzeptiert.“
Begründet wurde die Ablehnung dann auch entsprechend: Der Unterhaltungswert fehlt. Zuvor war die Anwendung schon elf mal in Reihe wegen anderer Gründe abgelehnt worden.
Apple arbeitet nachlässig
Zudem melden Entwickler, dass es trivial sei Applikationen mit versteckten Inhalten zur Prüfung einzureichen, die erst nach der Freigabe durch Apple aktiviert werden. Apple würde die Anwendungen nur ungenau und zu oberflächlich prüfen, niemand sollte sich über Geschichten wie die der zweifelhaften VPN-Apps wundern, Apple würde hier schlicht zu ungenau arbeiten.
Die Berichte der Entwickler, die Mobile Gamer hier zusammengefasst hat, sind lesenswert und lassen uns mit Spannung auf die offenbar kurz bevorstehende Öffnung des iPhones warten, die bereits Anfang des nächsten Jahres die Installation von Anwendungen außerhalb des App Stores ermöglichen soll.