Meldungen werden geprüft und verfolgt
Hass melden: BanHate-App geht gegen Hasskommentare vor
Wer durch den Stadtpark spazieren geht und illegal abgeladenen Sperrmüll hinter dem Kinderspielplatz entdeckt, der kann in vielen Städten zu iPhone-Applikationen von Ordnungsämtern und Verwaltung greifen, um die Abholung der achtlos abgestellten Müllberge zu veranlassen.
In Berlin bietet sich etwa die offizielle App des Ordnungsamtes an Bürger können Müllablagerungen hier in wenigen Sekunden melden und sich bei der nächsten Spazierrunde darüber freuen, dass die Müllabfuhr diesen bereits ordentlich entsorgt hat.
- Ordnungsamt: Berliner, holt euch diese App!
Was tun bei Müllablagerungen im Netz?
Wer hingegen über Müllablagerungen im Netz stolpert, der hat erst mal keine klar vorgegebene Handlunsgempfehlung. Hass-Kommentare, massiv beleidigende Wortmeldungen oder bedrohende Social-Media-Postings lassen sich zwar bei den jeweiligen Plattformen und Seiten- und Portalbetreibern melden, dies kann jedoch schnell zu einer aufwändigen Angelegenheit werden. Zudem können wir uns Situationen vorstellen, in denen von Hasskommentaren betroffene Anwender diese vielleicht gerne melden, die Meldung selbst allerdings nicht mit ihrem Klarnamen verknüpfen möchten.
Hier hätte man bis vor wenigen Monaten noch auf das ehrenamtliche Angebot Hassmelden verweisen können, wegen zu hoher Nachfrage hat dieses sein Angebot inzwischen jedoch eigestellt und hofft auf einen offiziell geförderten, bundesweiten Nachfolger.
BanHate-Applikation übernimmt
Bis dieser seine Tore öffnet können Anwender zur BanHate-Applikation der Antidiskriminierungsstelle Steiermark greifen. Die App ist auch in Deutschland verfügbar und gestattet nach kurzer Registrierung das anonyme Melden von Hasspostings. Diese werden anschließend, je nach Schweregrad, entweder durch gezielte Kontaktaufnahme mit dem Plattformbetreiber entfernt oder direkt an die Behörden zur strafrechtlichen Verfolgung weitergegeben.
Die App-Anbieter beschrieben Sinn und Zweck ihrer iPhone-Applikation folgendermaßen :
Das Ziel dieser App besteht darin, das Melden hasserfüllter Postings, welche auf Social Media-Plattformen (Facebook, Twitter, Instagram, Youtube und Google+) sowie auf anderen Online Medien wie Foren, Websites oder E-Paper kursieren, zu vereinfachen und, je nach Schweregrad des Inhalts, auch strafrechtlich zu verfolgen. Dazu wird zunächst definiert, wo sich das Hassposting befindet und welcher Diskriminierungsform dieses zuzuordnen ist. Zur Auswahl stehen die Kategorien „Alter“, „physische oder psychische Behinderung“, „ethnische Herkunft“, „Geschlecht“, „politische Anschauung“, „Religion“, „Sexuelle Ausrichtung“, „Soziale Herkunft“ und „Sonstiges“. Im nächsten Schritt können Screenshots als Nachweis hochgeladen werden. Zuguterletzt besteht die Option, Links zu dem Posting bzw. Profil zu hinterlegen und Anmerkungen hinzuzufügen. Die gemeldeten Postings werden von der Antidiskriminierungsstelle Steiermark gesammelt und hinsichtlich ihres Tatbestands geprüft. Je nach Zuständigkeit werden eingehende Meldungen an Partner_innen-Organisationen in Deutschland und der Schweiz weitergeleitet, dort geprüft und – im Falle einer strafrechtlichen Relevanz – weiterverfolgt.