Massive Zunahme von Meldungen
Hassmelden: App gegen Online-Hetzer stellt ihren Dienst ein
Die seit 2019 kostenlos angebotene iPhone-Applikation Hassmelden stellt ihren Dienst ein. Der von ehrenamtlich Mitwirkenden betreute Online-Dienst kooperierte mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und bot sich als unverbindliche Anlaufstelle für Online-Nutzer an, die im Netz gesichtete oder selbst erlebte Hassbotschaften nicht einfach ignorieren wollten.
In eigener Sache. 😔
Auf ein baldiges Wiedersehen im Netz! ❤️ pic.twitter.com/Ml1GXvY5Ca
— Hassmelden | Zentrale Hatespeech-Meldestelle (@hassmelden) April 29, 2022
Über die Hassmelden-App ließen sich entsprechende Kurznachrichten, Kommentare oder Inhalte in sozialen Netzen einreichen, die dann auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft wurden und im Fall rechtlich problematischer Inhalte bei der ZIT (der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität) zur Anzeige gebracht wurden.
Damit soll nun erst mal Schluss sein. Wie die Macher der Hassmelden-Applikation auf dem Kurznachrichten-Portal Twitter erklären, wird die kostenfrei angebotene Dienstleistung zum 30. April, also ab morgen, vorerst eingestellt.
Massive Zunahme von Meldungen
Verantwortlich dafür sei unter anderem die massive Zunahme täglicher Meldungen, die man nicht mehr mit der nötigen Verantwortung bearbeiten könne. Zudem hätten die Ehrenamtlichen viel Freizeit für ihre Tätigkeiten geopfert und bräuchten nun Zeit, um sich zu regenerieren und Kraft zu tanken. Zwar werde man die bislang eingegangenen Meldungen noch fertig abarbeiten, ab morgen jedoch keine neuen Hinweise mehr entgegennehmen.
Wenn möglich, will sich das Team des Hassmelden-Portals langfristig gestärkt zurückmelden. Konkrete Pläne, wann genau dies geschehen könnte, werden momentan jedoch noch nicht kommuniziert.
In vielen Bundesländern kann bei persönlicher Betroffenheit zukünftig auf sogenannte Internetwachen ausgewichen werden, für eine prüfende Kontaktaufnahme mit der Polizei.