Fahrdienst Uber: Geringer Akkustand erhöht Zahlungsbereitschaft der Kunden
Der umstrittene Fahrdienst Uber, der in der Vergangenheit unter anderem wegen der schlechten Bezahlung seiner Fahrer und seiner rechtlich fragwürdigen Aufstellung gegen hiesige Taxi-Betriebe zahlreiche Negativ-Schlagzeilen verursachte, hat überraschend tiefe Einblicke in seinen Geschäftsalltag zugelassen.
So plauderte Ubers Head of Economic Research, Keith Chen, in einem Gespräch mit dem amerikanischen Radiosender NPR aus dem Nähkästchen und und verwies gleich mehrfach auf den unglaublich großen Datenbestand des Unternehmens.
Inzwischen habe man herausfinden können, dass Anwender mit geringem Akkustand auch spontane Preiserhöhungen in Kauf nehmen, um schnell einen freien Wagen zu ordern. Der noch verbleibende Akkustand, so Chen, sei einer der treffendsten Indikatoren für die Bereitschaft, das Anderthalbfache oder gar das Doppelte der normalen Fahrtkosten in die geplante Tour mit den Privat-Chauffeuren zu investieren.
Zwar will das Unternehmen die Akku-Daten seiner Anwender (noch?) nicht zur Preisgestaltung einsetzen, gesammelt werden die Infos, die Ubers iPhone-Applikation beim Einsatz auf den Geräten der zahlenden Kunden einsammelt aber dennoch.
Erst Ende Januar wurde bekannt, dass Uber seine Fahrer unter anderem mit der Auswertung von GPS- und die Gyroskop-Daten überwacht. Klagen Passagiere über zu scharfe Bremsungen und eine überhöhte Geschwindigkeit, werden die Smartphone-Auswertungen zu Kontrolle herangezogen.
Obgleich die Dienste „UberBlack“ und „UberPop“ in Berlin bereits verboten wurden, hat Uber kürzlich ein Hauptstadt-Comeback mit dem Taxi-Konkurrenten „UberX“ angekündigt.