Für Smartphones, Tablets und Lautsprecher
Einheitliches Ladegerät: Europäischer Rat macht Tempo
Schon seit Jahren diskutiert man innerhalb der Europäischen Union darüber, ob man verbindliche Richtlinien für Hersteller von Elektronikartikeln formulieren soll, die für alle Anbieter von Kameras, Kopfhörer, Smartphones, Tablets, Spiel-Konsolen und tragbaren Lautsprechern gelten und diesen den Einsatz eines Einheitlichen Ladegerätes vorschreiben würden.
🇪🇺@EUCouncil adopts position on common charger proposal 🔌, which
– makes it possible to charge your devices using the same charger
– reduces electronic waste by unbundling the sale of chargers from the sale of electronic devicesPress release 👉 https://t.co/SzPPcBjItU pic.twitter.com/GXCJbYGM8F
— EU Council Press (@EUCouncilPress) January 26, 2022
Für Smartphones, Tablets und Lautsprecher
Jetzt hat der Europäische Rat, also das Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, einen eigenen Standpunkt formuliert und wartet nun nur noch auf das Europäische Parlament. Der Europäische Rat setzt seinerseits auf ein einheitliches Ladegerät, das langfristig dafür sorgen soll, dass beim Neukauf von Elektrogeräten auf den gleichzeitigen Kauf zusätzlicher Ladegeräte beziehungsweise deren herstellerseitige Dreingabe verzichtet werden kann.
Stattdessen sieht die Position des Rates vor, dass alle Geräte der genannten Kategorien mit demselben Ladegerät aufgeladen werden können sollen. Dafür ist geplant, dass Ladeschnittstellen und Schnellladetechnologien europaweit harmonisiert werden sollen – klingt erst mal kompliziert, dürfte perspektivisch aber auf den Power-Delivery-Standard und die USB-C-Buchse herauslaufen, die ohnehin schon weit verbreitet am Markt sind. Der Power-Delivery-Standard würde Endgeräten und Netzteilen dann das Aushandeln der optimalen Ladeenergie überlassen.
Einheitliches Label und Piktogramm
Um Verbrauchern zur Einführung des neuen Standards von Anfang an klar zu kommunizieren, ob Neuanschaffungen noch mit einem Ladegeräte ausgeliefert werden oder ganz auf dieses verzichten, sieht der Standpunkt des Europäischen Rates vor, Produkte der betroffenen Kategorien mit einheitlichen Labeln und Piktogramm zu versehen, die anzeigen, ob der Hersteller noch ein Ladegerät mitliefert.
Apples iPhone hat, von den Bastel-Aktionen einen Schweizer Hardware-Hackers abgesehen, noch keine Anstalten gemacht, selbst vom Lightning auf den USB-C-Anschluss zu wechseln. Marktbeobachter gehen ohnehin davon aus, dass Apple eher auf die Ladebuchse verzichten und nur noch auf MagSafe setzen wird, als einen USB-C-Port zu integrieren.
Und so geht es weiter:
Der Vorschlag für ein einheitliches Ladegerät wurde am 23. September 2021 von der Europäischen Kommission vorgelegt. […] Das heutige Mandat wurde von den Botschafterinnen und Botschaftern im Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV) gebilligt. Auf dieser Grundlage kann der Vorsitz des Rates die Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament (EP) aufnehmen, sobald das EP seinen Standpunkt festgelegt hat.
Zum Nachlesen:
- Umgebaut: iPhone X mit wasserdichtem USB-C-Anschluss
- Anspruchsvolle Bastelarbeit: iPhone X mit USB-C-Anschluss
- USB-C statt Lightning: Europa macht ernst
- Einheitliche Ladegeräte: EU-Kommission will Umsetzung im Q3 2020