Katastrophen-Warnungen erst mit iOS 16
DE-Alert: Zu wenig Handys kompatibel, Warntag wird wohl verschoben
Sicher könnt ihr euch noch an die schwere Flutkatastrophe erinnern, die im vergangenen Sommer große Landstrecken Westdeutschlands unter Wasser setzte und damit nicht nur für massive Verwüstungen sorgte, sondern auch dramatische Hilfseinsätze und bundesweite Solidaritätsaktionen auslöste. Selbst Apple beteiligte sich damals mit einer Spendenaktion.
Im Nachgang der Flutkatastrophe stand dann die unzuverlässige Warninfrastruktur in Deutschland in der Kritik. Zum einen versagten moderne Warn-Applikationen wie NINA und KATWARN und spielten Meldungen nicht nur zu spät aus, sondern erreichten ihre Nutzer in vielen der betroffenen Gebiete erst gar nicht, da vielerorts auch die Internet-Anbindung weggebrochen war. Zum anderen machten auch die klassischen Hilfsmittel um die Bevölkerung im Katastrophenfall zu warnen keine gute Figur. Sirenen waren häufig schlicht nicht vorhanden, oder so marode, dass diese im Ernstfall nicht mehr angesprochen werden konnten.
Die Politik reagierte damals mit der Forderung, das Cell-Broadcast-Warnsystem bundesweit einzuführen. Dabei handelt es sich um Warnungen die von lokalen Mobilfunkmasten ausgespielt werden und Mobiltelefone auch ohne anliegende Datenverbindung erreichen können. Das Vorhaben bekam den Titel „DE-Alert“, ging vergleichsweise schnell in die Umsetzung und erhielt im Februar grünes Licht von der Bundesnetzagentur. Die Ansage damals: Im Sommer 2022 wird DE-Alert einsatzbereit sein.
- Warnungen per SMS: Cell Broadcasting wird 2022 starten
Nur jedes 5. Handy kompatibel
Die Realität sieht allerdings ganz anders aus. Wie die WirtschaftsWoche aktuell berichtet ist derzeit nur jedes fünfte deutsche Handy für den Empfang der Katastrophen-Warnungen vorbereitet. Apples iPhone-Modelle können mit den geplanten DE-Alert-Nachrichten bislang überhaupt nicht umgehen – hier soll erst iOS 16 eine entsprechende Vorbereitung einführen.
Entsprechend soll nun auch der eigentlich für den 8. September vorgesehene Warntag verschoben werden. Dieser war nach dem Debakel 2020 im vergangenen Jahr schlicht ausgefallen.