Wertvolle Bewegungsdaten: o2 will Geo-Profile seiner Kunden verkaufen
Die Tagesschau berichtet zum Börsengang der O2-Mutter Telefónica Deutschland über die angedachte Veräußerung von Geo-Profilen in dem B2B-Produkt „Smart Steps“:
Um mehr Profit zu machen, wagt sich das Unternehmen nun auch an seinen bestgehüteten Schatz heran: die Daten seiner Kunden. […] Möglich machen soll das ein Produkt namens „Smart Steps“. Und das funktioniert so: Sie gehen mit ihrem Smartphone durch ein, sagen wir, Einkaufszentrum und bleiben vor einem Klamottenladen stehen. Durch ihre Bewegungsdaten erfährt der Geschäftsbesitzer von Telefónica nicht nur, dass Sie vor seinem Schaufenster stehen geblieben sind. Er erfährt auch, aus welcher Richtung Sie kamen, wie lang Sie stehen geblieben sind, wie alt Sie sind und welchem Geschlecht Sie angehören. […]
Die Telefónica wird nach ARD-Informationen dabei als erstes Unternehmen in Europa die gesammelten Bewegungsdaten mit den vorhandenen Bestandsdaten wie etwa Alter und Geschlecht kombinieren und bietet ihren Kunden bislang noch keine Option an, aus der geplanten Monetarisierung auszusteigen.
Wer […] online einen Vertrag ausfüllt, stößt im Kleingedruckten auf eine neu formulierte Einwilligungserklärung. Dort stimmt der Nutzer zu, dass O2 seine personenbezogenen Daten wie auch seine Standortdaten verwenden darf: „Im Rahmen des Erforderlichen“ auch für „Vermarktung“ sowie für „Marktforschung“, heißt es. Eine weiche Formulierung, kritisieren Datenschützer. Außerdem habe der Kunde keine Möglichkeit, etwa mit einem Häkchen die Nutzung der Standortdaten explizit zu erlauben, zu verweigern oder einzuschränken
Marc Dugge hat einen vier Minuten langen Audio-Beitrag (MP3-Download) für den Hessischen Rundfunk erstellt. Einen Abriss des Themas den wir o2-Kunden ans Herz legen.