Verbraucherzentrale mahnt: Apple Watch – „Spion am Handgelenk“
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz nimmt den bevorstehenden Start der Apple Watch-Auslieferungen zum Anlass eine Warnung auszusprechen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung warnt die Verbraucherzentrale vor möglichen Datenschutzrisiken und erklärt Offensichtliches: „Der beste Datenschutz besteht, wenn Daten gar nicht erst erhoben werden können.“
Christian Gollner, Datenschutzexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kritisiert:
„Verbraucher haben keine Wahl, auf die Sensoren zu verzichten. Sie sind in jeder Version der Uhr enthalten. Werden die höchst sensiblen Daten personenbezogen weitergegeben und ausgewertet, können sie Schaden anrichten. Unternehmen könnten ihre Werbung, Angebote und Preise anhand des Gesundheitsprofils zum Nachteil der Verbraucher anpassen oder ihnen wegen des Gesundheitszustands bestimmte Leistungen verweigern.“
Mit ihrem Hinweis ruft die Verbraucherzentrale die Kritik an ersten Versicherern ins Gedächtnis, die inzwischen Tarife mit Bonus-Gutschriften für Gesundheitlich aktive Kunden entwickeln. Auch die Verbraucherzentrale gesteht ein, dass die gesundheitsbezogenen Überwachungsfunktionen nützlich sein können, um einen genauen Einblick in die eigene Kondition zu erhalten, mahnt aber zur Datensparsamkeit.
Wer sich Körpersensoren aussetzt, sollte mehr denn je darauf achten, in welche Datenerhebung und -verwertung er bei der Einrichtung von Betriebssystemen oder Apps einwilligt, welche Datenschutzeinstellungen vorausgewählt sind und ob sich eine Änderung der Nutzungsbedingungen nachteilig auswirkt.
Aktuellen Umfragen nach kann sich etwa jeder Dritte (32%) grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen, um dadurch Vorteile zu erhalten.