Zu Sorglos: 32% würden Gesundheitsdaten an Versicherer übergeben
Die Warnung des Bundesverband der Verbraucherzentralen, der sich erst Anfang Januar gegen den zu sorglosen Umgang mit persönlichen Gesundheitsdaten ausgesprochen hat, scheint nicht gefruchtet zu haben.
Laut einer heute vorgelegten Studie des Kölner Marktforschungsinstitut YouGov würde derzeit jeder Dritte seine gesundheitsbezogenen Daten an Krankenversicherer weitergeben.
Die YouGov-Studie „Quantified Health“, in deren Rahmen insgesamt rund 1.000 Personen repräsentativ befragt wurden, zeichnet ein wenig kritisches Bild: Etwa jeder Dritte (32%) kann sich grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen, um dadurch Vorteile zu erhalten. Für 39 Prozent kommt das allerdings nicht in Frage.
Bereits jetzt haben 41 Prozent mindestens eine Gesundheits-App auf ihrem Smartphone installiert, drei Viertel (75%) von ihnen nutzen diese sogar. Die hauptsächlichen Gründe für die selbstständige Messung von Körperfunktionen sehen die Verbraucher darin, einen Überblick über das eigene Verhalten, eine höhere Verhaltenskontrolle und ein schnelleres Feedback vom eigenen Körper zu erhalten.
Immerhin: Die möglichen Auswirkungen einer angepassten Krankenversicherung sorgen für große Skepsis bei den Verbrauchern. Die Mehrheit der Befragten (73%) hätte Sorge, dass bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes plötzlich mehr als vorher für die Krankenversicherung bezahlt werden müsste.
Im November 2014 sorgte die Generali-Versicherung für einen Sturm der Entrüstung. Als einer der ersten Versicherer starteten die Generali Versicherungen damals den ersten Probelauf eines neuen Bonus-Programms, das eine gesundheitsbewusste Lebensweise honorieren sollte.