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Versicherung kündigt App-Einführung an: Bewegungsdaten gegen Preisnachlässe

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71 Kommentare 71

Als einer der ersten Versicherer starten die Generali Versicherungen jetzt den ersten Probelauf eines neuen Bonus-Programms, das eine gesundheitsbewusste Lebensweise honorieren soll.

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Anders als die Wirbelsäulen-Kurse anderer Versicherungen, bei denen oft eine Teilnahmebestätigung zur Rabatt-Anforderung ausreicht, will Generali die Versicherungsnehmen jedoch mit einer eigenen App „überwachen“.

Das freiwillige Programm, dies berichtet Anne-Christin Gröger heute in der Süddeutschen Zeitung, soll in rund einem Jahr in Deutschland eingeführt werden und die Preisgabe der persönlichen Fitness-, Bewegungs- und Ernährungsdaten mit Rabatten und Prämien belohnen. Langfristig denkt der Versicherer mit Hauptsitz in München zudem über die Bereitstellung individualisierter Tarife nach.

Kunden werden Gutscheine und Rabatte bei Prämien gewährt, wenn sie gesund leben. Dazu übermitteln sie der Generali über eine App regelmäßig Daten zum Lebensstil. […] Das Kalkül dabei: Wer gesund lebt, kostet den Krankenversicherern weniger Geld. Im Gegenzug erhalten willige Verbraucher Vergünstigungen. Umgekehrt gilt aber auch: Wer risikoreicher lebt, zahlt mehr. Das ist auch langfristig das größte Risiko des neuen Systems: Wer nicht bereit ist, seine Daten preiszugeben, dürfte künftig einen deutlich höheren Preis für seine Versicherung zahlen.

Generali Versicherungen gehören zu einer der führenden Versicherungsgruppen in Europa und zählen mit rund 6,1 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und über 40 Milliarden Euro Kapitalanlagen zu den größten Erstversicherern am deutschen Markt. Als Unternehmen der Generali Deutschland Gruppe bietet der Komposit- und Personen-Versicherer einen Versicherungsschutz für Privatkunden ebenso wie für Gewerbekunden an.

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21. Nov 2014 um 13:26 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich weiß nich, ob ichs cool finden soll oder nich! Die Frage ist natürlich, wie es dann mit Menschen aussieht, die (wirklich) krank sind und so…hmm

    • Dies ist nur der Anfang: Die nächsten, die nachziehen, werden die Autoversicherungen sein, die übertragene Daten über Inspektionsintervalle sowie Fahrhäufigkeit und -weise an die Kasko binden werden. Und wer wiederum wird wohl Interesse an unserer Lebensführung haben, an Arbeitszeiten oder Ernährungsweise? Wie werden sich wohl inApp gewehrte Rabatte für coole Bar-Besuche andernorts auswirken?

      Die Verbraucherverbände sind nicht zu unrecht allarmiert, denn was wir tatsächlich erleben, ist die Endsolidarisierung der Gesellschaft: Tatsächlich wird dem Einzelnen zum (sich kostenmäßig ausdrückenden) Vorwurf, wenn er sich nicht normgerecht verhält. Und noch wichtiger als bisher schon wird sein, in wessen Hände sich welche Daten befinden (bzw. welches Unternehmen welche Datenbestände mit dranhängendem Unternehmen aufkauft).

      Und nun erinnern wir uns an Jan Koum und seine öffentlich geäußerte Lüge, dass WhatsApp eigenständig bleiben würde, kurz bevor er es an Facebook verkaufte. Alle anderen Kritikpunkte waren eigentlich pillepalle gegenüber diesem Vertrauensbruch gegenüber den Usern, SEIN Verhalten hat – in gewisser Weise – Maßstäbe gesetzt. Und hier wird es wieder relevant: Was wollen uns Krankenkassen und Versicherungen versprechen, gegen einen kleinen Rabatt, den abzulehnen arme Menschen kaum in der Lage sein dürften? Und was sind diese Versprechen wert? Oder: Wem gehören die Daten, wer darf darüber verfügen? Eine höchst politische Frage, die in einer kleinen Meldung über eine Versicherung und hippe iPhone-Jogger zum Ausdruck kommt.

      • Danke für diesen konstruktiven Kommentar !

      • Du triffst es voll auf den Punkt. Eine Entwicklung, die auch ich nicht begrüße!

      • Wenn diese Daten nach Unfällen herangezogen werden- dann prost Mahlzeit! Dann werden so manch Geschädigten auch noch die Zahlungen teilweise/ verweigert werden. Versicherungen und Aapdaten verträgt sich nicht grundsätzlich.

      • Danke, Piet. Gut geschrieben. Du sprichst mir und hoffentlichen vielen anderen aus der Seele. Ich hoffe und gehe eigentlich davon aus, dass der angesprochene, politische Aspekt für viel Gesprächsstoff in der Politik finden wird. Wenn unsere Datenschutzstricke dem Stand halten, dürfte das für Versicherungen nicht so einfach werden sich diese Daten „heran zu holen“. Frage ist nur, was ist wenn der Versicherte dies freiwillig tut? Sein Pech?

      • Kann man nicht besser formulieren!

      • Wie wahr. Danke für diesen Kommentar. Willkommen in der realen Welt. Ich bin schon ein Technik-Freak. Aber die Entwicklung in den letzen Jahren und dass was kommt, kann einem schon Angst machen.

      • Danke Piet!
        Toller Kommentar! Die Solidarisierung in unserem Gesundheitssystem ist eine der stärksten Errungenschaften in unserer heutigen Zivilisation.

      • Danke. Daumen hoch.

      • Hier übrigens, ergänzend zu dem von Ronny untern verlinkten Süddeutsche-Kommentar, ein recht ausführlicher Artikel im Tagesspiegel, unbedingt lesenswert (auch in Hinblick auf Apple Watch und Apple Pay):

        http://www.tagesspiegel.de/wel.....16828.html

        Oder kurz zusammengefasst: «Allein der Versuch, so etwas zu tun, ist Grund genug, die Versicherung generell in Frage zu stellen.» (Franz Joseph Bartmann, Bundesärztekammer)

      • Besonders pervers sind ja schon jetzt diese Schadensfreiheitsrabatte – weniger bezahlen, nur weil man lange keine Unfälle baut, ist total unsolidarisch gegenüber denen, die beim Überholen gerne mal ein kleines Risiko eingehen! Das ist doch schließlich ausschließlich DEREN Sache!

        Dabei zahlen Fahrer, die unter 25 sind, sowieso schon höhere Beiträge, nur weil diese Fahrergruppe – statistisch gesehen – gerne mal wen oder was umnietet; wo bleibt da die Solidarität mit der jugendlichen Unbekümmert- und Unerfahrenheit?

        Der Gipfel aber ist, das Garagenbesitzer, die bekanntlich ja sowieso zu den „Besserverdienern“ gehören, weniger für die Teilkaskoversicherung bezahlen, als Nicht- Garagenbesitzer, nur weil die Fahrzeuge von letzteren nachts häufiger geklaut werden – wo bleibt da die Solidarität zwischen den Garagen- und Nicht-Garagen-Besitzern?

        Ach, ich könnte noch ewig so weiter machen – angeblich sollen die geschilderten skandalösen Zustände ja daran liegen, dass es im Versicherungswesen neben der „Solidarität“ auch noch so etwas wie das „Verursacherprinzip“ gibt, aber das ist natürlich Quatsch – oder?

      • Und dann ist da ja auch noch der SKANDAL, dass eine so seriöse Berufsgruppe wie die Piloten bei ihrer Berufsausübung mit elektronischen Mitteln so lückenlos überwacht werden, dass man schon von „gläsernen Piloten“ sprechen kann! Diesen armen Menschen kann man im Nachhinein praktisch jeden Fehler nachweisen, das ist doch UNMENSCHLICH!

        Sogar die netten LKW-Fahrer werden mit Fahrtenschreibern überwacht – wo soll das noch hinführen?

        Und dann gibt es noch diese fanatischen Unfallermittler, die nach einem Unfall anhand von Bremsspuren u.ä. feststellen wollen, WER einen Unfall verursacht hat – einfach WIDERLICH, dieser Angriff auf die Persönlichkeitsrechte! Womöglich wird derjenige dann auch noch bestraft! WAHNSINN!

        Man stelle sich mal vor, jedes Fahrzeug hätte einen Unfalldatenschreiber – das wäre ja fast so schlimm wie im Flugverkehr!

  • „Das freiwillige Programm (…)“

    Würde mich nicht wundern, wenn das in 20 Jahren Usus ist.
    Schöne Neue Welt.

  • Cool, man muss also nur ein Paar Daten fälschen und schon bekommt man nen Rabatt.

  • Da tut sich ein neuer Geschäftszweig auf: Handy Gassi führen! :-)

    Ich nehm von allen die Handys im Rucksack mit, wenn ich sowieso laufen gehe, dafür kassier‘ ich bei jedem ’nen Fünfer für die gelieferten Bewegungsdaten! :-)

  • Jepp!
    Das sind die ersten Früchte der Marktbeobachter: die Leute lassen sich durch Facebook, Google & Co. freiwillig verarschen – warum also nicht den nächsten Schritt wagen (Zeit ist Geld)…

  • Das schlimme ist. Die ganz wenigen Leute die davon Profitieren werden es nutzen und für den Rest wird’s teurer.
    1% zahlt dann 10% weniger und 90% zahlen dann 10% mehr. So hat man von 80% der Leute quasi 10% mehr einnahmen.

  • Das war ja zu erwarten. Wenn wir hier jetzt nicht in aller Härte gegensteuern überwacht uns in ein paar Jahren nicht nur NSA und Co, sondern auch Gernerali, Allianz etc. und der Krankenversicherungsbereich ist erst der Anfang. Geistigen Sozialhilfeempfängern wird das sicher nichts ausmachen. Geiz ist doch geil – oder??

  • Ich hoffe die fliegen damit voll auf die Fresse und keiner macht da mit…

  • Sowas finde ich absolut erschreckend.
    Es erinnert an 1984 von Orwell und ist das Ende einer Solidargemeinschaft.
    Traurig!

    • Naja, das Ende der Solidargemeinschaft ist dann, wenn das System zu viele ausnutzen. Da sind wir doch schon lange angekommen.

      • Also ich denke nicht das sie Gesellschaft am Ende ist. Zumindest ich bekomme meine Krankheitskosten noch bezahlt, du nicht?

      • Ich wohne ohnehin nicht in Deutschland, deswegen hinkt der Vergleich. Wie auch immer, nur weil ich im Krankheitsfall Geld erhalte, heißt es ja nicht, dass alles gut ist. Vielleicht könnte es ja auch für alle günstiger sein, wenn nicht ein paar wenige es ausnutzen.
        :-) Hab übrigens nicht geschrieben, dass die Gesellschaft am Ende ist.

  • Wer was tut und kann soll ruhig belohnt werden aber ich glaube auch das die Preis eher teurer werden .

  • Gattaca… lässt grüßen= 2-Klassengesellschaft beginnt

  • Hoffentlich wird das ganz schnell wieder eingestellt, geht gar nicht!

  • Der Jailbreak könnte auch wieder interessant werden. Ein tweak der Bewegungsdaten erzeugt die es garnicht gibt, und die realen überschreibt.

  • Ich finde, das geht ja gar nicht. Solidarität mit meinen Mitmenschen ist wichtiger als persönliche Rabatte die Versicherungen zu Rosienenpickern und Doppelprofiteure einer scheiternden Gesellschaft macht. Persönliche Anreize seine Gesundheit zu verbessern kann ich nicht mit Rabatten gleichsetzen

  • Ich finde, das geht ja gar nicht. Solidarität mit meinen Mitmenschen ist wichtiger als persönliche Rabatte die Versicherungen zu Rosienenpickern und Doppelprofiteure einer scheiternden Gesellschaft macht. Persönliche Anreize seine Gesundheit zu verbessern kann ich nicht mit Rabatten gleichsetzen

  • Wenn ich mir die Leute bei mir im Büro ansehe würde ich sagen das ein Kollege und ich dadurch profitieren würden und die anderen 4 nicht.
    Wäre ich bei der Generali würde ichs wohl mal ausprobieren.

  • War ja irgendwie klar, dass das kommt. Willkommen im Neoliberalismus! -.-

  • Ab nächsten Jahr ist Internet und GPS im Auto Pflicht. Angeblich um automatisch den Krankenwagen bei Unfällen zu rufen. Der nächste Schritt ist dann, der automatische Strafzettel. Bei Verstössen wird das direkt vom Konto abgebucht.

    Wie mit der Maut. Ist die Technik erst da, dann wird sie auch genutzt.

  • …und ich sage immer : wehret den Anfängen.
    Bald wird es gar keine Tarife mehr ohne Fitness-Überwachung geben. Hoffentlich fällt Generali damit voll auf die Nase.

  • wer sich bei diesem haufen versichert, ist ohnehin …seltsam. oder schlecht informiert.

  • Big Brother läßt grüßen.

    Ich verstehe nicht wie man sich auf sowas einlassen kann.

    Immer dran denken, man bleibt nicht ewig jung und dann lassen manche Lebensumstände etwas nicht zu und schwupps bestraft einen die Versicherung.
    Das will zwar keiner hören, aber damit sollte jeder rechnen.

  • So eine Milchmädchen Rechnung, wer sich viel bewegt und gesund ernährt ist weniger Krank! Schon klar! Dafür habe ich als Selbsttrackender Sportler dann aber auch hin und wieder mal nen Sportunfall und der kann durchaus richtig teuer werden für die KK. Denn als aktiver Mensch möchte man auch aktiv bleiben, sprich geht auch öfter mal zum Doc! Deswegen ist der Ansatz der Generali, meiner Meinung nach etwas hohl. Aber das wird sich für die schon lohnen.

  • Ups! Da bin ich wohl auf den Index geraten!
    Dein Kommentar muss noch freigeschaltet werden. — 21.11.2014 – 13:36

  • Das ist das wahre Gesicht, andere würden es möglicherweise auch als Fratze bezeichnen, dieses unseren Systems.

  • Ist doch super easy zu faken, dass man 10.000 Schritte gelaufen ist. Son kleiner Motor, der am Handy wackelt

  • viel zu früh! die sollen lieber für leute was tun, die wirklich prävention betreiben, anstatt zu zahlen wenns schon zu spät ist. da sind alle gleich. scheiss verein, jetzt mit so pseudo fake kacke die leute zu locken. kostet alles nur noch mehr geld.

  • Kann man doch ALLES faken.

    Einfach nur Obst eintragen etc :D obwohl man nur McDonalds isst, Bewegungsdaten einfach dem dauer Läufer aus der Nachbarschaft mitgeben bei seinem stündlichen Abend Lauf.

  • Es wird genügend Geiz-geile Zeitgenossen geben die da mitmachen.
    Denn sie wissen nicht was sie tun …

  • iohone schütteln reicht doch schon aus um schritte zu erzeugen. sitzen bei generali eigentlich nur idioten in der führungsebene? das hieße ja im umkehrschluss, dass leute, die sich kein smartphone mit bewegungstracking leisten können (oder nicht kaufen wollen usw.) komplett benachteiligt werden. so was ist doch rechtswidrig?! oder sehe ich das falsch?

  • Nee danke. Die Rabatte können die sich in die Haare schmieren.

  • Also liebe Generali, das geht überhaupt ganz gar nimmer nicht. Du kommst auf meine persönlich Blacklist!

  • Gute Sache. Wer zu faul zum Sport machen etc. ist zahlt eben effektiv mehr.
    Gut so. :)

  • Das wird der Anfang vom Ende: In drei Jahren wird man keine Krankenversicherung mehr ohne vollständige Preisgabe der Gesundheitsdaten kriegen. Und wenn, dann nur mit astronomischen Aufpreisen. Dann wird das engmaschiger: 300 Gramm in einem Monat zugenommen? Nachzahlung des erhöhten Monatsbeitrages. Blutzucker zu hoch (es gibt bereits erste Sensoren, die ohne Stich auskommen)? Beitrag hoch. Du treibst die falsche (weil unfallträchtige) Sportart: Zahlen. Du wirst schwanger…
    Dann kommen die Autoversicherer, die es nur noch mit App machen.
    Und dann die Vermieter, die Finanzämter und die Arbeitgeber…

  • schön zu sehen, dass hier doch noch viele „denkende“ user unterwegs sind…

    weniger schön: in jedem blöden artikel über ein zubehörteil… in jedem dummen artikel über ein jklein wenig software schwingt bei ifun immer ne heftige wertung mit, die sicher selten objektiv zu nennen ist.
    hier, bei apenem wahrlichen skandal, kommt: nix.
    da kommt nur ein recht „neutraler“ bericht, für eine entwicklung, die man eben nicht mehr neutral betrachten kann bzw. darf

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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