Fitbit Flex im Video: Enttäuschend gut
Jetzt haben wir ihn endlich ausprobiert. Den FitBit Flex. Den lang erwarteten, jüngsten Neuzugang im Lineup der von FitBit angebotenen Bewegungstracker. Diesmal kommt der Gesundheits-Motivator nicht in Form eines Hosentaschen-Begleiters ins Haus, sonder – dem von Jawbone und Nike gesetzten Trend folgend – als Armband für das Handgelenk. Verkaufspreis: 99€. Erhältlich in vier verschiedenen Farben.
Und diesmal sind wir leider nicht so begeistert, wie noch von seinen Vorgängern. Der FitBit ZIP, der FitBit ONE – durch die Bank empfehlenswert. Der FitBit Flex hingegen? Zu Präsent. Zu wenig Mehrwert. Und: Fast zu preisintensiv.
Aber steigen wir vorne ein. Nicht alle ifun.de-Leser haben sich durch unsere letzten FitBit-Reviews geklickt. Was macht bzw. kann der Alltagsbegleiter?
Die FitBit-Tracker zählen in erster Linie Schritte. Der One versteht sich auch auf Stockwerke, der Flex überwacht sogar den Schlaf (dazu gleich mehr), doch im Mittelpunkt steht die Aufzeichnung der täglich abgerissenen Kilometer. 10.000 Schritte sollten es mindestens sein – Büro-Job oder nicht – 15.000 oder gar 20.000 sind langfristig wahrscheinlich sogar noch besser. Schaut euch die Gewichtsstatistiken an.
Die Schritte registrieren die FitBit-Accessoires über ausgeklügelte Bewegungssensoren und sind dabei erstaunlich genau. Integrierte Bluetooth-Module senden die Daten in Intervallen automatisch an die FitBit iPhone-App bzw. den FitBit-Dongle der in den eigenen Rechner eingesteckt werden kann.
So kümmert sich FitBit automatisch und ohne viel Zutun um eine immer aktuelle Wochen-, Monats- oder gar Jahres-Statistik. Wie oft und wie regelmäßig habe ich mich bewegt? Welchen Einfluss hatten meine aktiven Tage auf mein Gewicht?
Ein Konzept, das wir nicht oft genug lobend erwähnen können. Mit den rohen Zahlen fällt es viel leichter „mehr“ zu tun, als nur mit dem Silvester-Vorsatz im Hinterkopf.
Zurück zum Armband
Wie oben erwähnt, setzt der Flex im Gegensatz zu seinen Vorgängern auf die Befestigung am Handgelenk. So sollen nicht nur Schritte, verbrannte Kalorien und zurückgelegte Kilometer gezählt, sondern auch die Schlafqualität überwacht werden: Du hast 7:20 Stunden geschlafen, bist 13 mal aufgewacht und hattest eine Schlafeffizienz von 94%. Kurz: Geh morgen nicht noch mal so lange feiern.
Hat man den Wecker in der FitBit-App aktiviert, vibriert das Armband dann zum Tagesstart und scheucht euch angenehm leise aus dem Bett
Eigentlich eine nette Idee, das durchgängige Tragen am Handgelenk (Tagsüber zum Laufen, Nachts zum Schlafen) ist jedoch weder besonders angenehm – den Konkurrenzkampf mit Uhren und Schmuck ignorieren wir jetzt einfach mal – noch besonders praktisch. Denn: Der FitBit Flex kommt, abgesehen von fünf kleinen LEDs, ohne eigenes Display.
Keine Zeit, keine Zusatzinformationen. Die einzige Info, die sich über die Anzeige ablesen lässt: „So viele Fünftel deines Tagesziels hast du bereits geschafft.“ Na klasse…
Immerhin, der Flex ist wasserdicht und kann auch in rauen Umgebungen und unter der Dusche getragen werden; am Ende vom Tag drängt sich das Armband aber zu sehr auf und gibt dabei zu wenig zurück.
(Direkt-Link)Im Oktober 2012 haben wir unsere FitBit-Review mit folgendem Fazit beschlossen:
Neben der statistischen Auswertung der eigenen Aktivitäten, der Gewichtsveränderungen, des Wasserhaushaltes und dem Vergleich mit den Freunden bietet FitBit vor allem ein Feature: Motivation. Sei es durch die auf dem FitBit-Portal einzusammelnden Badges oder durch das schlechte Gewissen, wenn das Smiley-Gesicht mal wieder böse schaut.
Und genau hier scheitert der Flex. Ohne Blick auf die iPhone-App informiert das Armband nur unzureichend über das bereits geschaffte Tagesziel, verzichtet auf den netten Smiley, der über die Aktivität der letzten Stunden informiert und sagt auch nicht bescheid, wenn man drei mal so viele Schritte wie vorgesehen geschafft hat. Die Dinger sollen motivieren. Das Flex motiviert nicht sondern überredet euch immer wieder dazu nach der Zeit zu schauen, die natürlich nicht angezeigt wird. Ein Phantom-Uhr.
Mehr Kritik? Gerne. Der Akku. Nach 7-10 Tagen will der Flex aufgeladen werden. 2-5 Stunden Ladezeit (wenn man ihn vergisst, auch mal eine ganze Nacht), in denen keine Daten aufgenommen werden können. Beim ZIP tauscht man die Batterie, beim Flex reißt man sich durch die gezwungene Ladephase ein Loch in die Tagesstatistik.
Um es kurz zu machen: Wenn es ein Armband sein soll, dann greift man vielleicht besser zum Fuelband von Nike oder zum Jawbone (hier evtl. noch warten bis die Dinger Bluetooth unterstützen). Die FitBit-Fraktion läuft mit den unscheinbaren Hosentaschenbegleitern, die wie der ZIP für um die 50€ zu haben sind, jedoch weit besser.
FitBit-App, die W-Lan Waage aus dem gleichen Haus und das Online-Interface haben sich zum Deutschland-Start des Flex nicht geändert. Hier verweisen wir für einen genaueren Blick auf die angebotenen Funktionen auf unsere bisherigen Artikel zum Thema.
Nachlesen:
- „Fitbit“ ZIP im Video-Test: Der neue Bluetooth-Schrittzähler
- Die neue FitBit Lebensmitteldatenbank
- „Fitbit“ Ultra im Video-Test: Erste Eindrücke des Aktivitäts-Trackers
- „Aria“ im Video-Test: FitBits drahtlose Körperfett-Waage