Spionagesoftware im Visier
Wegen erfolgreicher iPhone-Hacks: Apple verklagt israelischen NSO Group
Apple hat rechtliche Schritte gegen die in den zurückliegenden Monaten immer wieder durch erfolgreiche iPhone-Hacks aufgefallene NSO Group eingeleitet und angekündigt die Israelis für ihre wiederholten Angriffe auf iPhone-Nutzer und deren teils erfolgreiche Ausspähung zur Rechenschaft zu ziehen.
Apple will hier unter anderem die Rechtmäßigkeit des Einsatzes der Spionagesoftware Pegasus klären, deren großflächiger Einsatz durch eine investigative Recherche im vergangenen Sommer aufgedeckt wurde. Damals berichteten Sicherheitsforscher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International davon, dass im Zusammenhang mit der Spionagesoftware Pegasus Listen mit über 50.000 Zielpersonen aufgetaucht seien, zu denen Journalisten, Anwälte, Oppositionspolitiker und Menschenrechtsaktivisten gezählt haben sollen.
iPhone-Nutzung soll untersagt werden
Zwar versteht sich die israelische NSO Group als Dienstleister für Regierungen und Strafverfolger, scheint bei der Auswahl ihrer Auftraggeber jedoch keinen allzu großen Wert auf Mindeststandards in Sachen Demokratie, Menschenrechte und Datenschutz gelegt zu haben.
Ein Akteur, dessen Machenschaften Apple nicht weiter durchgehen lassen will. Wie das Unternehmen am Dienstagabend angekündigt hat, will man versuchen, der NSO Group die Nutzung aller Geräte und Dienste von Apple untersagen zu lassen.
Millionenspende für NGOs
Zudem hat sich der iPhone-Hersteller erstmals öffentlich bei den Nichtregierungsorganisationen bedankt, die für die Aufdeckung des großflächigen Pegasus-Einsatzes verantwortlich gezeichnet haben.
Für ihren Einsatz sollen die Citizen Lab und Amnesty Tech 10 Millionen US-Dollar und zudem Spenden aus etwaigen Schadenersatz-Zahlungen der NSO Group erhalten.
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