Überhöhte Provisionen und unfaire Bindungen
Überhöhte Provisionen: Apple verliert Kartellverfahren in Großbritannien
Im Streit um die Geschäftspraktiken von Apple gegenüber App-Entwicklern hat das Competition Appeal Tribunal (CAT) in London eine Entscheidung getroffen. Das auf Wettbewerbs- und Marktrecht spezialisierte Gericht mit Expertise in Recht, Wirtschaft und Regulierung sah in Apples Verhalten eine Behinderung des Wettbewerbs.
Der Fall wurde von der britischen Wissenschaftlerin Rachael Kent als Sammelklage im Namen von rund 36 Millionen Betroffenen angestoßen.
Kern des Verfahrens war die Frage, ob Apple seine marktbeherrschende Stellung im Bereich des App-Vertriebs und der In-App-Zahlungen missbraucht hat. Das Gericht hat beide Punkte bestätigt und Apple eine dominante Stellung zugesprochen. Insbesondere die fehlenden Ausweichmöglichkeiten für Nutzer und Entwickler sowie hohe Markteintrittsbarrieren waren ausschlaggebend für diese Einschätzung.
Überhöhte Provisionen und unfaire Bindungen
Kritisch bewertet wurde insbesondere die Praxis, Entwickler zur Nutzung des App Store und des integrierten In-App-Zahlungssystems zu verpflichten. Diese sogenannte Kopplung führte laut Urteil zu einer Behinderung des Wettbewerbs. Auch die Höhe der Provisionen wurde beanstandet. Die von Apple üblicherweise verlangten 30 Prozent seien überzogen. Das Gericht hält marktgerechte Sätze von 17,5 Prozent für den App-Vertrieb und 10 Prozent für In-App-Zahlungen für angemessen.
Apple hatte argumentiert, die Maßnahmen dienten der Sicherheit, Leistungsfähigkeit und dem Datenschutz der Nutzer. Diese Begründung überzeugte die Richter nicht. Die Einschränkungen seien nicht erforderlich, um die genannten Ziele zu erreichen, und überdies nicht verhältnismäßig. Das Gericht sah daher keinen sachlichen Grund für die fortgesetzte Einschränkung des Wettbewerbs.
Hohe Schadenersatzansprüche möglich
Entwicklern, die durch die überhöhten Gebühren benachteiligt wurden, stehen nun Schadenersatzansprüche zu. Dabei geht das Gericht davon aus, dass rund die Hälfte der zusätzlichen Kosten an die Nutzer weitergegeben wurde. Die Sammelklage kann daher zu hohen Zahlungen durch Apple führen. Die genaue Höhe des Schadensersatzes muss in einem nächsten Schritt festgelegt werden.

…und nirgends wird erwähnt, daß trotz des angeblichen Schutzes unglaublich viele Nachahmer-Apps und Apps mit betrügerischen Absichten durchgewunken werden. Wo ist dann da der angebliche Schutz?
Dann lehnt Apple ja auch oft die Aufnahme von Apps in den AppStore ab, ohne dass das mit irgendwelchen Sicherheitsmaßnahmen begründet wird.
Ich bin mal gespannt, ob Apple dann in Zukunft noch In-App Käufe bewirbt. Bei Abos darf Apple dann vermutlich auch nur noch 10% nehmen?!
Top.
Was ein Schwachsinn ist doch ein B2B Business. Mich zwingt keiner unter diesen Bedingungen zu veröffentlichen. Ich könnte auch günstiger für Android veröffentlichen oder generell wo anders, Ach ich vergaß die Android Nutzer zahlen nicht gerne für Apps
Doch, wenn man ein B2C Geschäft mit Apple Usern will, zwingt Apple in UK einen zu diesem B2B Geschäft.
„Das auf Wettbewerbs- und Marktrecht spezialisierte Gericht mit Expertise in Recht, Wirtschaft und Regulierung sah in Apples Verhalten eine Behinderung des Wettbewerbs.“ Könntest du uns mal deine Expertise darlegen?
Aus den B2B Vertragsrecht. Du kannst im B2B alles definieren und wenn es OK ist schließe ich den Vertrag oder kündige wenn’s nicht mehr passt. Das ist anders bei B2C. Ich kann auch nicht nach langer Zeit zu meinen Geschäftspartner gehen und monieren das ich das es zu teuer ist
@Peegee
Danke, dass du gezeigt hast, dass du absolut gar keine Expertise hast.
Nach meinem Wissensstand müssen die sich auch an Gesetze halten. Die Telekom wird z.B. auch gezwungen, ihre Infrastruktur der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen. Große Firmenzusammenschlüsse werden doch oft genug verboten, obwohl es sich da auch um Verträge im b2b Bereich handelt.
Warum ist das Schwachsinn? Weil du Apple Aktien hast?
Keine Sorge um den Umsatzverlust auszugleichen erhöht Apple einfach die anderen Services um 30-40%…
Genauso wird es auch kommen, aber die Community hier wird das gerne bezahlen :)
Wie lange das alles kein Problem war… und plötzlich seit +- 5 Jahren fangen alle an zu klagen… verrückt.
Ist ja nicht so, dass der AppStore so wie er funktioniert erst seit gestern dasteht.
Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber gründlich
Böse könnte man jetzt meinen, dass die Geldgier wächst… deshalb verklagen wir die Konzerne, denen es gut geht…
Aber da ich kein Richter bin weis ich nicht, was bei diesen Fällen gerecht wäre und welche Argumente wie zu werten sind.
Macht keinen Sinn. Weil dann auch die Einnahmen der Mehrwertsteuer mit sinkt.
Es ist in der Tat verrück, wie lange Apple damit durchkommen konnte. Aber dafür gibt es Klagen auf Schadensersatz.
Super… Das iPhone gibt es bald seit 20 Jahren. Die Verjährungsfristen werden mit Sicherheit nur einen Bruchteil von Apples „Übergewinn“
abfangen.
Es war schon immer ein Problem.
Aber dadurch, dass Apple sich mittlerweile wirtschaftlich wie die Axt im Walde verhält und gleichzeitig nicht das liefert, was als Gegenleistung versprochen wurde, war klar, dass Tims Strategie langfristig vor Gericht landen musste.
Was ist los mit den Briten? Sie sind plötzlich so auf Krawall gebürstet. Waren sie doch sonst immer so US hörig. ;-)
Die haben auch die Übernahme von Arm durch NVIDIA geblockt.
Und sind bei digitalen „Verbraucherschutz“-Themen auch weiter als Deutschland.
Um in Deutschland bei digitalem Verbraucherschutz mitreden zu können, müsste man erstmal digitalisieren. Das scheitert oftmals daran das einfach diegesetzlichen Grundlagen fehlen, denn hierzulande machen wir noch teilweise mit Gesetzen aus Kaiser- oder Adolfszeiten rum. Der Deutsche mag keine Reformen und wählt deshalb gerne die Stillstands- und Rückschrittspartei CxU…
In UK sind die Gerichte noch immer unabhängig.
„Das auf Wettbewerbs- und Marktrecht spezialisierte Gericht mit Expertise in Recht, Wirtschaft und Regulierung“ – was ein LLM Satz!
Ja, heute streiken die Gehirne bei Sätzen mit mehr als 7 Wörtern. Früher waren Sätze (Schachtelsätze) mit 30 und mehr Wörtern kein Problem – zum Glück kommt jetzt ja die KI daher und übernimmt was Mensch nicht mehr schafft.
Komisch kein EU-Bashing wie sonst üblich .
Auch andere Länder sehen eine Marktdominanz.