Erste "konstruktive Gespräche"
Telegram-Konflikt: Innenministerium kann Kontakt aufbauen
Quiz-Frage: Hätten sich die für den umstrittenen Kurznachrichten-Dienst Telegram verantwortlichen Manager und das Bundesministerium des Innern und für Heimat auch dann unterhalten, wenn Ministerin Nancy Faeser im Vorfeld der Gespräche nicht für den Aufbau einer Drohkulisse gesorgt und laut über das Abschalten des Nachrichtendienstes hierzulande nachgedacht hätte?
Wir erinnern #Apple und #Google an ihre gesellschaftliche Verantwortung. Solange sie Apps wie #Telegram in ihren Stores anbieten, sind sie auch eine Form von Brandbeschleuniger für #Rechtsextremismus und #Verschwörungstheorien. Kein Platz für #Hass und #Mordaufrufe!
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) January 19, 2022
Google baute die Verbindung auf
Die Antwort auf diese Frage werden wir wohl nicht mehr in Erfahrung bringen können. Dafür steht jetzt immerhin fest: Nach mehreren Wochen öffentlicher Kritik an Telegram hat sich das Innenministerium jetzt erstmals mit der Chefetage des Kurznachrichtendienstes unterhalten.
Anders als noch zum Monatsanfang von der WELT berichtet, soll jedoch nicht Apple für die Kontaktaufnahme zwischen der Behörde und dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Technologie-Konzern gesorgt haben. Nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), das sich seinerseits auf einen Sprecher des Innenministeriums beruft, habe der Suchmaschinen-Anbieter Google dabei geholfen den Kontakt zwischen der Bundesregierung und den Messenger-Verantwortlichen herzustellen.
Erste „konstruktive Gespräche“ geführt
Anschließend hätten „konstruktive Gespräche“ zwischen dem Innenministerium und Telegram stattgefunden. Das Ergebnis: Telegram habe der Bundesregierung „größtmögliche Kooperationsbereitschaft“ zugesagt und zudem einen direkten Ansprechpartner für zukünftige Anfragen genannt. Allein das Vorhandensein des neuen Ansprechpartners werde im Ministerium als „großer Erfolg“ gewertet.
Tagesschau zu Telegram: ARD-Betrag von Angela Tesch
Der Kurznachrichtendienst Telegram war zuvor immer wieder heftig dafür kritisiert worden, dass die Kommunikationsplattform auch zur Veröffentlichung nicht moderierter Hassbotschaften und Mordaufrufe genutzt werde.
Ministerin Nancy Faeser hatte Telegram vorgeworfen, ein Brandbeschleuniger für Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien zu sein.
Zum Nachlesen:
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