Apple greift immer häufiger ein
Benötigt Apples Kamera-App einen Profimodus?
Sebastiaan de With, mitverantwortlich für die Kamera-Applikation Halide, hat einen unglaublich langen Blog-Beitrag verfasst, dessen Lektüre wir euch für das Wochenende ans Herz legen wollen:
- iPhone 13 Pro: The Edge of Intelligent Photography
de With geht in dem 30.000 Zeichen langen Stück auf die immer umfangreicheren Eingriffe ein, die die Kamera-Applikation des iPhones quasi von sich aus vornimmt, um sich den aktuellen Gegebenheiten, dem Motiv vor der Kameralinse und den herrschenden Lichtverhältnissen bestmöglich anzupassen.
Was stellenweise magisch wirkt und im Alltagseinsatz (zugegeben) nur selten mit unschönen Ergebnissen aus der Reihe tanzt, gewährt ambitionierten iPhone-Fotografen auf der anderen Seite immer weniger Möglichkeiten zur Bildbeeinflussung.
Flächen wirken teils wie nachgezeichnet
Diese werden zwar nicht häufig gebraucht, hin und wieder jedoch würde sich ein Schalter zum vorübergehenden Deaktivieren intelligenter Bildverbesserungen allerdings bezahlt machen. de With führt hier als Negativbeispiel die teilweise wie nachgezeichnet wirkenden Flächen an, die Apples Kamera-App produziert, um Motive die bei schlechten Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, bestmöglich von zu viel Rauschen zu befreien.
Die RAW-Aufnahmen und Apples Bildverbesserung
Apple greift häufiger von sich aus ein
In seinem Aufsatz kommt de With unter anderem auf eine Eigenart der iPhone-Kamera zu sprechen, auf die dieser bereits 2018 aufmerksam machte.
Fun to test it yourself: cover the bottom (telephoto) lens and see when your viewfinder goes black. It might surprise you! pic.twitter.com/mGsLgM5FTW
— Sebastiaan de With (@sdw) April 11, 2018
Je nach Abstand zum Motiv und Brennweite der aktiven Linse, wechselt Apple die aktive Linse der iPhone-Kamera selbstständig und ohne Zutun des Nutzers. Ein Eingriff den ihr selbst nachvollziehen könnt, indem ihr das Tele-Objektiv eures iPhones einfach mal abdeckt.
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Makromodus des iPhone 13 Pro. Hier musste Apple die ausgelieferte Automatik mit einem der ersten iOS-15-Updates für das iPhone 13 Pro wieder korrigieren.
- Neuer Makro-Modus: iPhone 13 Pro mit Zwangs-Umschaltung
Unterm Strich hat die Komplexität der iPhone-Kamera ein Stadium erreicht, in dem Apple gut damit beraten sein könnte, Anwendern wieder mehr Mitsprache zu gewähren.