Statement zu ZDF heute-App: Deutsche Zeitungsverleger zwischen Kritik und Arroganz
Nach dem nicht enden wollenden Rechtsstreit über die Zulässigkeit der ARD-eigenen Tagessschau-Applikation, haben wir zum gestrigen Start der ZDF heute-App auf ruhigere Töne aus den Reihen des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger gehofft. Vielleicht zu naiv.
Die hastig ausgegebene Pressemitteilung der Zeitungsverleger – das Statement beschränk sich auf ganze drei Sätze – haut jedenfalls wieder mit der Faust auf den Tisch. Die Nachrichten-Applikation des ZDF sei, wie schon bei der Tagesschau beobachtet, viel zu textlastig. Dies kritisierte der Hauptgeschäftsführer des BDZV, Dietmar Wolff, gestern in Berlin.
Wolff:
„Nichts Neues vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Die heute-App des ZDF baut auf lange Texte.“
Flankiert wird der BDZV-Zweizeiler von einem Screenshot der ZDF-App, in der ein 150-Wort Infotext-Kasten zum Papst-Rücktritt abgebildet ist…
Geht es nach dem Bundesverband, steht die heute-App damit im „direktem Widerspruch zu der Forderung des Rundfunkstaatsvertrags“. Die Zeichen stehen also mal wieder auf Sturm.
Die Tatsache, dass sich die Verleger noch immer von der Angst treiben lassen, die Apps der Öffentlich-Rechtlichen könnten sich mit ihrem inhaltlichen Schwerpunkt zu sehr an presseähnlichen Angeboten orientieren, lässt tief Blicken und gewährt nur noch wenig Zeit den Wetteinsatz in den Korb zu legen. Unser Tipp: Noch bevor die Wetterauer-Zeitung (oder eines der anderen BDZV-Mitglieder) mit einem App-Highlight den direkten Konkurrenzkampf zur ZDF-App aufnimmt, steht der BDZV wieder vor Gericht.