Ausbau von Werbung und Werbeabteilung
Schlechte Suche, viele Banner: Apple baut Werbe-Anstrengungen aus
Mit Einführung der sogenannten Transparenz beim App-Tracking („App Tracking Transparency“ auf englischsprachigen Geräten) hat Apple die Beobachtung mobile Nutzer durch Werbetreibende deutlich erschwert und dem Kerngeschäft von Facebook und Google damit empfindliche Schäden zugefügt.
Transparenz-Vorgaben schalten Mitbewerber aus
Anders als noch vor einigen Jahren können die größten Werbevermarkter im Netz dem durchschnittlichen iPhone-Nutzer nun nicht mehr „über die Schulter schauen“ und scheitern inzwischen daran, ihre Werbeanzeigen so gezielt wie noch in den zurückliegenden Jahren zu platzieren.
Dies führt dazu, dass Werbetreibende die es auf iPhone-Anwender abgesehen haben, mit ihrem Budget inzwischen nicht mehr zu Facebook, sondern zu Apple gehen und ihre Banner-Anzeigen direkt an der Quelle kaufen.
Statt in Googles Suchergebnissen oder in den vom Meta-Konzern kontrollierten sozialen Netzen werden die Anzeigen jetzt direkt bei Apple gekauft. Nachdem Cupertino die Konkurrenz zu großen Teilen ausgeschaltet hat, kennt man die eigenen Anwender inzwischen einfach am besten.
Ausbau von Werbung und Werbeabteilung
Die steigende Nachfrage wird schon in Kürze zu einer deutlichen Zunahme der im App Store angezeigten Search-Ads führen. Wie berichtet sollen die App-Store-Anzeigen nicht mehr nur in der Suche und im Bereich der Empfehlungen auftauchen, sondern auch im Heute-Bildschirm des App Stores zwischen Apples „redaktionellen Inhalten“ untergebracht werden.
Im Hintergrund baut Apple zudem seine Werbeabteilung massiv aus und sucht zahlreiche neue Mitarbeiter, die gleich ein eigenes DSP-Werbenetzwerk auf die Beine stellen sollen, mit dem Werbetreibende umfangreiche Kampagnen im App Store planen, die Nachfrage einsehen und sich gegenseitig überbieten können.
Suchfunktion bleibt schlecht
Ärgerlich: Apples zunehmende Konzentration auf das Werbegeschäft, dürfte einen Ausbau der schlechten Suchfunktion im App Store bis auf Weiteres verhindern. Diese lässt sich nach Jahren weiterhin die Möglichkeit vermissen Suchergebnisse nach eigenen Vorgaben zu filtern, unterscheidet nicht zwischen Abo- und Einmalkäufen, geht intransparent mit anfallenden Kosten um, hat auch mit kleinen Tippfehlern große Probleme und scheint in den Ergebnissen vor allem ertragreiche Anwendungen zu bevorzugen.
Nicht wenige Entwickler zahlen Apple bereits, um Werbung für die eigene Applikation zu schalten, die sonst doch erst häufig nach einem Werbebanner für konkurrierende Applikationen eingeblendet wird.