Nutzung von Datendiensten verdoppelt sich
Roaming-Freiheit: Europäer ändern allmählich ihr Verhalten
Die Europäische Kommission hat eine Nachlese zum ersten Sommer ohne Roamingaufschläge veröffentlicht und teilt die Ergebnisse einer Umfrage zu den neuen EU-Roamingvorschriften, die seit dem 15. Juni 2017 gelten, mit.
Das Ergebnis wertet die Kommission als Schulterklopfer für ihren Einsatz. Dieser hat zwar lange gedauert und ging nicht gänzlich ohne Eingeständnisse an die Netzbetreiber über die Bühne, wird von den betroffenen Bürgern aber dennoch (und trotzt vereinzelter Netzbetreiber-Patzer) überwiegend positiv aufgenommen.
Aus der Umfrage geht hervor, dass 71% der Europäer über die Abschaffung der Roamingaufschläge Bescheid wissen, und dass 72% davon ausgehen, dass sie selbst oder jemand aus ihrem Bekanntenkreis davon profitieren wird. Von den Personen, die nach dem 15. Juni verreist sind, kennen sogar 86 % die neuen Vorschriften.
Die Kommission hat ihre Umfrage zum Roaming nach der Hauptreisezeit Ende August durchgeführt. Das Ergebniss: Die Bürger der EU ändern ihr Mobilfunkverhalten im Ausland allmählich.
- Der Anteil der Reisenden, die Datendienste im Ausland genauso oft wie im Heimatland nutzt, hat sich unter den Personen, die nach dem 15. Juni 2017 verreist sind, im Vergleich zu den in den Monaten zuvor verreisten Personen von 15 % auf 31 % verdoppelt.
- Der Anteil der Reisenden, der im Ausland nie Datendienste in Anspruch nimmt, hat sich gegenüber den Vormonaten nach dem 15. Juni 2017 von 42 % auf 21 % halbiert.
- Generell werden Datendienste im Ausland immer seltener nur eingeschränkt genutzt, da seit dem 15. Juni immer weniger Reisende ihre Geräte ausschalten (12 % gegenüber vorher 20 %).
- Im Vergleich zur Mobilfunknutzung im Heimatland schränken jedoch auch nach dem 15. Juni 2017 noch 60 % der Reisenden ihre Nutzung von mobilen Datendiensten auf Reisen in ein anderes EU-Land ein.