Ab Sommer 2020
ШчатсАпп: Neue Standard-Apps auf russischen iPhones
An den Umstand, das Funktionsumfang und Features aktueller iPhone-Modelle von Land zu Land variieren, haben wir uns längst gewöhnt.
In Japan lässt sich der Kameraton nicht ausschalten, in Ägypten verzichteten Anwender über Jahre auf ein funktionierendes GPS-Modul und was Apple Pay, die 3D-Ansicht ins Apples Karten und die Sportergebnis-Anzeige in Siri angeht, bleibt die Welt ein uneinheitlicher Flickenteppich.
Ein Merkmal haben die meisten Einschränkungen jedoch gemein: Fast immer fehlen Funktionen, die im Idealfall überall verfügbar wären.
Russland will direkt verfügbare Alternativ-Apps
Dass einzelne Länder Apple zusätzliche Features ins Pflichtenheft geschrieben haben – wie in Deutschland gerade mit der gesetzlich forcierten NFC-Öffnung geschehen – ist die Ausnahme.
Wie sehr sich diese Ausreizen lässt, prüft jetzt der russische Gesetzgeber. Dieser hat seine Anstrengungen zum Bau einer lokalen, Internet-ähnlichen Infrastruktur jetzt auch auf das Smartphone-Geschäft ausgeweitet und ein Gesetz beschlossen, dass den Verkauf von Geräten ohne vorinstallierte lokale Applikationen untersagt.
Unter iOS 13 vorinstalliert: 35 Apps
Verkauf ohne heimische Apps unzulässig
Statt ab Werk lediglich eigene Anwendungen wir Apple Maps, Safari und iMessage anzubieten, soll Apple dafür sorgen, dass alternative App-Angebote aus Russland direkt nach dem ersten Geräte-Start genutzt werden können.
Welche Apps den Segen der Putin-Administration letztlich bekommen werden ist noch unklar – die konkrete Liste der russischen Regierung lässt derzeit noch auf sich warten – fest steht jedoch schon: Umzusetzen ist die Anforderung bis Juli 2020.
Gegenüber der britischen BBC erklärt der für das Gesetz mitverantwortliche Politiker Oleg Nikolayev:
„Wenn wir komplexe elektronische Geräte kaufen, haben sie bereits individuelle Anwendungen, meist westliche, die auf ihnen vorinstalliert sind. Wenn Anwender dies sehen, könnte sie denken, dass es keine heimischen Alternativen gibt. Wenn wir neben den vorinstallierten Anwendungen den Nutzern auch russische Anwendungen anbieten, schaffen wir Wahlfreiheit.“