Für gezielte Werbung im App Store
Millionenstrafe gegen Apple: Konzern griff nach Nutzerdaten
Während der Facebook-Mutterkonzern Meta gerade durch irische Datenschützer in die Schranken gewiesen wurde, ist Apple bei unseren westlichen Nachbarn mit der nationalen Datenschutzbehörde Frankreichs, der „Commission Nationale de l’Informatique et des Libertés“ (CNIL) aneinander gerasselt.
Hier hat die CNIL eine Strafzahlung in Höhe von acht Millionen Euro gegen Apple verhängt und ahndet damit den ungefragten Abgriff von Nutzerdaten, die Apple dann zur Anzeige personalisierter Werbung im App Store einsetzte.
Unter iOS 14.6 griff Apple einfach zu
Im Rahmen einer mehrmonatigen Untersuchung stellte die CNIL fest, dass Apple in der Ende Mai 2021 veröffentlichten iOS-Version 14.6 sehr freizügig mit den Daten seiner Nutzer umging. Sobald diese das Software-Kaufhaus Cupertinos besuchten, übermittelte das iPhone-Betriebssystem individuelle Kenndaten der Geräte, ohne die betroffenen Anwender zuvor nach ihrem Einverständnis zu befragen.
Die Datenschützerder CNIL störten sich vor allem daran, dass Apple den zugehörigen Schalter in den Einstellungen des iPhone-Betriebssystems standardmäßig aktiviert hatte und die Werbe-Konfiguration in den Tiefen der iPhone-Einstellungen geradezu zu verstecken schien.
Apple besserte mit iOS 15 nach
Dass man mit der angesetzten Strafe von acht Millionen Euro Apple vergleichsweise glimpflich hat davonkommen lassen, begründet die CNIL gleich mehrfach. Zum einen bemesse sich die Strafzahlung an der Anzahl der in Frankreich betroffenen Nutzer und dem Profit, den Apple durch die Auswertung der Daten erzielt hätte, zum anderen würde sich Apple inzwischen wieder an geltendes Recht halten.
- Personalisierte Werbung in iOS 15: Apple fragt jetzt endlich nach
Die bereits Ende Dezember gefällte aber erst jetzt öffentlich gemachte Entscheidung lässt sich auf dem Rechtsportal Légifrance in französischer Sprache einsehen.