Wegen Monopolmissbrauch verurteilt
Millionen für Moskau: Apple hat Bußgeld in Russland überwiesen
Der angebliche Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung auf dem Gebiet mobiler Applikationen kostet Apple 906 Millionen Rubel. So viel, umgerechnet knapp 11,4 Millionen Euro, soll der iPhone-Hersteller nun an die russische Antimonopol-Kommission überweisen und damit einen Streit beigelegt haben, der seit mehreren Jahren schwelte.
Konkret ging es in dem mehrspurigen Verfahren gegen Apple zum einen um die auf allen iPhone-Modellen vorinstallierten Anwendungen Cupertinos, zu denen etwa die Nachrichten-Applikation, der Webbrowser Safari oder die E-Mail-Anwendung Mail gehören.
Auf dem iPhone vorinstalliert: 35 Apps
Deren Vorhandensein benachteiligt nach Auffassung der russischen Antimonopol-Kommission FAS die lokalen Anbieter vergleichbarer Anwendungen. Um diese Benachteiligung aus der Welt zu räumen hatte die Behörde Apple bereits 2019 dazu verdonnert, russischen Anwendern bei der ersten Inbetriebnahme des iPhones, die automatische Installation lokaler iPhone-Applikationen anbieten zu müssen.
Nun folgt die begleitende Geldstrafe, die Apple zudem auch dafür abstraft, bestimmte Anwendungen aus dem App Store entfernt beziehungsweise diesen den Zugang in das Softwarekaufhaus untersagt zu haben.
Kaspersky hatte geklagt
Vorausgegangen war eine Klage der russischen Sicherheitsspezialisten von Kaspersky. Die Software-Anbieter hatten Apple vorgeworfen die hauseigene Kinderschutz-Applikation „Safe Kids“ nicht in den App Store aufnehmen zu wollen, um so einem möglichen Konkurrenten aus dem Weg zu gehen.
Daraufhin war bereits im April 2021 ein entsprechendes Urteilt gefällt worden, dem Apple nun, nach mehreren nicht erfolgreichen Einspruchsversuchen, nachgekommen sein soll. Nach Angaben der FAS habe Apple die komplette Summe nun überwiesen.
Apple selbst hat sich nach Beginn des Ukrainekrieges weitgehend aus dem russischen Markt zurückgezogen und verkauft dort seit Anfang März 2022 keine Produkte mehr.
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