Flexible Nacktfoto-Barriere
iMessage-Nacktfilter: Apple erklärt neue Schutzfunktion von iOS 15.2
In dem neu veröffentlichten Hilfe-Dokument #HT212850 („Sichere Kommunikation in Nachrichten“), das bislang nur auf englischer Sprache vorliegt, ist Apple erstmals ausführlich auf die Konfiguration des iMessage-Nacktfilters eingegangen, der mit iOS 15.2 jetzt für Nutzer von Apples Familienfreigabe bereitsteht.
Die neue Funktion hat nichts mit der umstrittenen Erkennung bekannter Missbrauchs-Darstellungen zu tun (dem sogenannten CSAM-Scan), sondern prüft alle Fotos die in der offiziellen Nachrichten-Applikation des iPhones landen lediglich auf die Darstellung von Nacktheit.
Nacktfotos werden erstmal ausgegraut
Die ab Werk deaktivierte Prüfung ist für die Nutzung in Familienfreigaben gedacht. Erziehungsberechtigte können damit die Accounts ihrer Kinder absichern und dafür sorgen, dass Nacktfotos nicht mehr automatisch zugestellt, sondern erst nach der Bestätigung einer zusätzlichen Nachfrage angezeigt werden.
Flexible Barriere
Dabei hält Apple ein gutes Gleichgewicht. Während verliebte 13-jährige, die gerade anfangen mit ihren Körpern und ersten Beziehungen zu experimentieren, die Nachfrage lediglich abnicken müssen, bietet die neue Schutzfunktion allen anderen Kindern eine vollautomatische Barriere, um ungewünschte, übergriffige Kurznachrichten gar nicht erst zu Gesicht bekommen zu müssen.
Haben Eltern den iMessage-Nacktfilter aktiviert, werden potentielle Bild-Treffer prophylaktisch ausgegraut. Die Empfänger der Fotos können sich dann frei entscheiden, wie mit dem Bild umgegangen werden soll. Aktuell bietet das iPhone neben der Anzeige des Fotos auch das Blockieren des Absenders und die direkte Kontaktaufnahme mit Vertrauenspersonen wie den eigenen Eltern an.
Entscheidet sich das Kind für die Anzeige des empfangenen Bildes, klären zusätzliche Hinweise über mögliche Konsequenzen und Hintergründe auf. Auf die Anfangs vorgesehene Benachrichtigung der Eltern, sobald entsprechende Fotos nach zusätzlicher Nachfrage angezeigt wurden, hat Apple nach einer Welle der Kritik verzichtet.