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Nicht im Sinn der beworbenen Entwickler

Die Umsatzbeteiligung abgreifen: Apple schaltet Google-Anzeigen für fremde Apps

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30 Kommentare 30

Apple soll dazu übergegangen sein, Google-Anzeigen für im App Store erhältliche Applikationen zu schalten, um potenziell interessierte Anwender direkt in den App Store zu lotsen und an dort abgeschlossenen In-App-Abonnements mitzuverdienen.

Disney Plus Abo

Viel Wert für Apple: Die Abo-Buchung in der App

Nehmen wir zum Beispiel die offizielle Applikation des Video-Streaming-Dienstes Disney+. Wird diese erst geladen nachdem bereits ein Abo auf der Webseite des Anbieters gezeichnet wurde, muss sich in die Disney+-App nur noch eingeloggt werden. Apple selbst verdient hier keinen Cent mehr.

Wer die Disney+-Anwendung jedoch zuerst im App Store entdeckt, der wird das Monats- beziehungsweise Jahresabo wahrscheinlich direkt über die Applikation buchen und nicht noch mal die Webseite des Streaming-Anbieters besuchen.

Werbung für umsatzträchtige Apps

Was aus Nutzer-Perspektive keinen großen Unterschied macht, ist für Apple erheblich: Nur bei über die jeweiligen Apps abgeschlossenen Abos kann Apple an den Umsätzen mitverdienen und erhält im ersten Jahr satte 30 Prozent der Abo-Gebühren.

Tinder Hbo Max

Apple-Anzeigen für Tinder und HBO Max

Entsprechend interessiert ist Apple daran, dass Anwender und Anwenderinnen, Abo-Applikationen im bestenFall direkt über den App Store und nicht über die Webseiten der Anbieter kennenlernen. Das Interesse ist so groß, dass Apple offenbar Geld in Google-Anzeigen investiert, die Anwender zum Download der entsprechenden Applikationen bewegen sollen ohne dass diese den Umweg über die Anbieter-Seite gehen.

Eine Praxis, die unter Entwicklern umstritten ist und zumindest unter ethischen Gesichtspunkten kritisiert werden darf.

John Koetsier hat sich auf forbes.com mit mehreren betroffenen Entwicklern unterhalten und stößt bei diesen vor allem auf Unverständnis. Die geschalteten Google-Anzeigen seien weder Abgesprochen, noch im Sinn der meisten Entwickler, von denen viele auf die 30 Prozent angewiesen sind, die Apple als Umsatzbeteiligung beim Abo-Abschluss über den App Store geltend macht.

15. Nov 2021 um 19:05 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ist halt Geld was man verdienen möchte. Dann muss man sich halt Sachen einfallen lassen um einen Teil abzugreifen.

  • Tinder und HBO, zwei Firmen, die bekanntlich am Hungertuch nagen…

  • Ich denke eher, dass die beworbenen Apps respektive deren Entwickler davon profitieren. Denn die Google Anzeige so wie diese platziert scheinen, sind bestimmt nicht günstig zu haben.

  • Naja, langfristig wird sich wohl das Monetarisierungsmodell des App Stores ändern müssen. Während kostenlose Apps wie Disney+, Netflix, Amazon Prime, u.v.m. zwar viel Traffic durch jede Menge Downloads erzeugen, sind es genau diese Apps, mit denen Apple langfristig kein Geld mehr verdienen wird, spätestens dann, wenn die Anbieter den Abschluss ihrer Abos auf der eigenen Webseite innerhalb der App bewerben dürfen, so wie vom US-Gericht verlangt.

    • Warum viel Traffic? Sind gerade Streaming Apps nicht relativ klein, weil wenig Inhalt/Grafiken?

      • Jaein, er meine wahrscheinlich nur grundsätzlich Downloads ohne auf die Größe zu achten. Aber ja grundsätzlich sind Streaming Apps eher klein
        Amazon Prime: 145MB
        Netflix: 94MB
        Disney+: 108MB

      • Selbst wenn die App nur 10mb hat bei x Millionen Downloads kommt da schon was zusammen.

      • Eine Firma, welche in aller Regelmäßigkeit 100e Millionen Geräte mit teilweise Gigabyte-großen Updates versorgt dürfte der Traffic einer 100MB großen App relativ egal sein, zumal diese nur von einem Bruchteil der Nutzer geladen werden.

  • Na ja, das ist gängige Praxis und steht sogar in den Entwicklervereinbarungen. Anscheinend möchte nur jemand wiedermal eine neue Kuh durchs Dorf treiben. :)

  • Friss oder stirb.
    Mitmachen oder verschwinden.
    Ich habe so das Gefühl, dass hier doch einige Sympathiepunkte seitens Apple verspielt werden.

    Oder sehe ich das falsch?

  • Das Gleiche haben wir bei Lieferando die komplette Webseiten mit dem Speisenangebot der Kunden anfertigen. Diese werden dann per Google Anzeige gepusht und landen nicht selten oberhalb des ursprünglichen Angebots im Suchergebnis. Wenn man dann von der Fake Homepage ordert wird man zu Lieferando gelotst. Das nenne ich Partnerschaft.

  • da bekommen die Entwickler für die 30% zumindest noch eine Werbedienstleistung.
    soweit dadurch zusätzliche Kunden gewonnen werden, haben beide (Apple und Entwickler) einen Vorteil

  • Ganz normale Vertriebsprovision. Da ist nichts Verächtliches dran.

  • Steve Jobs würde bestimmt unter Tage rotieren –

    Moral.- und Anstandsfreiheit wird wohl von Monat zu Monat intensiver praktiziert.

    Hab den Eindruck, das Apple richtig verkommt.

    Android ist schei……
    Apple manövriert immer mehr in die gleiche Richtung.

    Macht die Entscheidung immer schwerer!

    Aber gibt es Auswahlmöglichkeiten? Neee

    • Dein Ernst? Steve Jobs war der Meister des Lock-Ins und genau so hat er Apple zum Erfolg geführt. Tim Cook führt nur seine Philosophie weiter.

      Wobei das hier ein dummes Beispiel ist, denn demnach könnte sich Apple auch beschweren, dass Mediamarkt, Telekom und Co. ihre Produkte bewerben und so verhindert, dass der Kunde es nicht bei Apple kauft. Das ist völliger Unsinn. Wenn HBO und Co es nicht wollen, können die einfach die Zahlung im AppStore rausnehmen- so wie es Amazon und Netflix gemacht haben. Aber Netflix ist bereits zurückgerudert und bietet wieder Zahlung im AppStore an.

  • Der Store gehört nunmal Apple! Wer seine Apps dort anbietet, muss auch mit den Bedingungen klar kommen. Selbstverständlich möchte Apple verdienen und die Entwickler können doch froh sein, wenn man dadurch noch mehr Kunden gewinnen kann. „Kluge“ Anwender buchen so oder so über die HomePage direkt. Also Win/Win für die Entwickler!!!
    Diese ewige Diskussion ist ätzend! Will ich meine App anbieten, muss ich mich den dort jeweils geltenden Bedingungen anpassen oder lass es einfach sein.
    OT: Btw sollte Epic generell für die Art und Weise auf ewig ausgeschlossen werden aus dem Store!

  • Aus Prinzip habe ich das Disney + Abo nicht über Apple abgeschlossen.

  • Wieso wieder dieser Aufreger? Steht doch in den AGBs der Entwickler so drinnen, dass Apple sich das Recht rausnimmt, die Werbung mit zu gestalten um Umsätze zu generieren.

    Nur, weil jeder Entwickler „theoretisch“ eine alternative Bezahlmethode nutzen kann (und das machen IMHO nur die Großen) kann Apple doch in den eigenen Werbeseiten das auf seine Dienste einstellen!? Google macht das ja auch mit AMP und Co. die Inhalte entsprechend „aufzubereiten“ und „Werbung Google nah“ zu implementieren. Da beschwert sich niemand …

  • Ich bin ein wenig entsetzt, wie das hier für einige eine Selbstverständlichkeit darstellt. Sicherlich sind das Geschäftspraktiken, die auch in den AGBs stehen und andere (Lieferando) machen es nicht anders, aber nur weils drin steht, muss es nicht gleich korrekt sein.
    Manche hier würden sicher auch geldwäscherei und Steuerhinterziehungen verteidigen, solange kein geltendes Gesetz gebrochen wird.
    Der Artikel befasst sich mit dem moralischen Aspekt und wären die Beispiele nicht gerade HBO oder Tinder, dann wäre das Verständnis vielleicht auch ein anderes.

    • Unmoralisch ist nur, dass die großen Entwicklerbuden bevorzugt von Apple behandelt werden wollen. Siehe Epic. Sie wollen, dass das Ökosystem nur unter ihren Bedingungen läuft um es maximal auszunutzen. Die kleinen Entwickler leiden darunter.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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