Nicht im Sinn der beworbenen Entwickler
Die Umsatzbeteiligung abgreifen: Apple schaltet Google-Anzeigen für fremde Apps
Apple soll dazu übergegangen sein, Google-Anzeigen für im App Store erhältliche Applikationen zu schalten, um potenziell interessierte Anwender direkt in den App Store zu lotsen und an dort abgeschlossenen In-App-Abonnements mitzuverdienen.
Viel Wert für Apple: Die Abo-Buchung in der App
Nehmen wir zum Beispiel die offizielle Applikation des Video-Streaming-Dienstes Disney+. Wird diese erst geladen nachdem bereits ein Abo auf der Webseite des Anbieters gezeichnet wurde, muss sich in die Disney+-App nur noch eingeloggt werden. Apple selbst verdient hier keinen Cent mehr.
Wer die Disney+-Anwendung jedoch zuerst im App Store entdeckt, der wird das Monats- beziehungsweise Jahresabo wahrscheinlich direkt über die Applikation buchen und nicht noch mal die Webseite des Streaming-Anbieters besuchen.
Werbung für umsatzträchtige Apps
Was aus Nutzer-Perspektive keinen großen Unterschied macht, ist für Apple erheblich: Nur bei über die jeweiligen Apps abgeschlossenen Abos kann Apple an den Umsätzen mitverdienen und erhält im ersten Jahr satte 30 Prozent der Abo-Gebühren.
Apple-Anzeigen für Tinder und HBO Max
Entsprechend interessiert ist Apple daran, dass Anwender und Anwenderinnen, Abo-Applikationen im bestenFall direkt über den App Store und nicht über die Webseiten der Anbieter kennenlernen. Das Interesse ist so groß, dass Apple offenbar Geld in Google-Anzeigen investiert, die Anwender zum Download der entsprechenden Applikationen bewegen sollen ohne dass diese den Umweg über die Anbieter-Seite gehen.
Eine Praxis, die unter Entwicklern umstritten ist und zumindest unter ethischen Gesichtspunkten kritisiert werden darf.
John Koetsier hat sich auf forbes.com mit mehreren betroffenen Entwicklern unterhalten und stößt bei diesen vor allem auf Unverständnis. Die geschalteten Google-Anzeigen seien weder Abgesprochen, noch im Sinn der meisten Entwickler, von denen viele auf die 30 Prozent angewiesen sind, die Apple als Umsatzbeteiligung beim Abo-Abschluss über den App Store geltend macht.