Deutschen Zeitschriftenverleger wenden sich an Apple – Bild verzichtet auf Selbstzensur
Unter der Überschrift „Verleger drängen Apple zu Zensur-Gespräch“ berichtet Heise über einen offenen Brief der deutschen Zeitschriftenverleger an Apple und zitiert aus dem Schreiben:
„Wir leben in einer multikulturellen Welt. Das bedeutet, dass Inhalte, die in einem Land völlig akzeptabel sind, in einem anderen als ungeeignet erscheinen können. […] Einheitliche Regeln für die ganze Welt sind eine Einschränkung der Pressefreiheit und der Wahlfreiheit für die Leser.“
Bereits Anfang des Jahres machten die hiesigen Zeitschriftenverleger ihrem Ärger über Apples vermeintlich willkürliche Entwickler-Richtlinien Luft und kritisierten die im AppStore einzuhaltenden Benimm-Regeln.
Das strikte Verbot von Nacktbildern, Apples große Marge bei den Werbebuchungen über iAd und der fehlende Zugriff auf die relevanten Nutzer-Daten der eigenen Applikationen, scheinen sich als Hauptkritikpunkte herauszukristallisieren.
Eine Prognose des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger nach wollen 45% aller deutschen Zeitschriftentitel bis Anfang 2011 eine kostenpflichtige Applikation im AppStore platzieren – 26% werden kostenlose Angebote bereitstellen.
Passend zum Thema, wenn auch wahrscheinlich zusammenhangslos, verzichtet die BILD-Zeitung seit heute auf die Selbstzensur der „Titten-Mädchen“ ihrer AppStore PDF-Ausgabe. Die bislang mit einem Stern bedeckten Brüste lassen sich nun problemlos einsehen und könnten in den kommenden Wochen noch für einige Schlagzeilen sorgen.
Wir erinnern uns: Im November 2009 entfernte Apple die STERN-Applikation aus dem AppStore. Die Argumentation damals: Zu viel nackte Haut. Danke Gustav.