Fluch oder Segen?
ChatGPT-App startet in USA – Apple verbietet fremde KI-Tools
Mit OpenAI ChatGPT gibt es jetzt eine offizielle iOS-App der ChatGPT-Entwickler – allerdings erstmal nicht in Deutschland. Die Anwendung ist zunächst ausschließlich in den USA verfügbar, soll aber in den kommenden Wochen auch in weiteren Ländern bereitgestellt werden.
Das Entwicklerteam hinter OpenAI betont in diesem Zusammenhang, dass es sich hierbei um die offizielle und werbefreie ChatGPT-App handelt. Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass in diesem Bereich zuvor schon Betrüger unterwegs waren und mit einer angeblich offiziellen App zahlungswillige iOS-Nutzer abgezockt haben.
Die nun erschienene tatsächliche ChatGPT-App ermöglicht die komfortable Verwendung des KI-Chatbots vom iPhone aus und hat darüber hinaus die Spracherkennung Whisper integriert, um die direkte Spracheingaben zu unterstützen. Die App ist in der Standardversion kostenlos, bietet aber auch die Möglichkeit zum Upgrade auf eine Variante für Abonnenten von ChatGPT Plus. Zum Monatspreis von 20 Dollar können diese nicht nur die erweiterten Leistungen von GPT-4 verwenden, sondern erhalten auch beschleunigt Antworten auf ihre Fragen und können darüber hinaus vorab neue Funktionen ausprobieren.
Als gute inoffizielle Umsetzung von ChatGPT für das iPhone und die Apple Watch haben wir in den vergangenen Wochen unter anderem Petey und Ask AI vorgestellt.
Apple verbietet KI-Werkzeuge intern
Apple hat seinen Mitarbeitern derweil untersagt, KI-Werkzeuge wie ChatGPT intern zu verwenden. Wie das Wall Street Journal berichtet, ist Apples Unternehmensführung besorgt, dass auf diesem Weg vertrauliche Daten an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Dem iPhone-Hersteller wird nachgesagt, dass er damit befasst ist, eigene Technologien in diesem Bereich zu entwickeln.
Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf ein von ihr eingesehenes internes Dokument von Apple. Neben ChatGPT seien darin auch vergleichbare Produkte anderer Hersteller erwähnt, etwa die zu Microsoft gehörende Programmierhilfe GitHub Copilot.
Die Befürchtungen sind von daher nachvollziehbar, dass die Systeme die Eingaben an Server ihrer Betreiber weiterleiten, um die Antworten zu generieren. Es wäre zumindest denkbar, dass dabei sensible Informationen in falsche Hände gelangen können. Zudem werden die Anfragen von Nutzern standardmäßig dauerhaft als Chat-Verläufe gespeichert und Chat GPT musste seinen Service im März vorübergehend einstellen, weil Unbefugte die Chat-Verläufe von anderen Nutzern einsehen konnten.
Apple ist keineswegs der einzige Konzern, der seinen Mitarbeitern hier strikte Vorgaben macht. Vergleichbare Richtlinien finden mittlerweile in den verschiedensten Wirtschaftsbereichen Anwendung, darunter Technologiekonzerne wie Samsung ebenso wie Amazon oder das Bankhaus JPMorgan Chase.