Schön anzuschauen, schwierig zu verlassen
Ausgerechnet vor der WWDC: WSJ-Video zeigt Apples „Walled Garden“
Die Analogie, die die Technologie-Kolumnistin Joanna Stern in ihrem jetzt veröffentlichtem 6-Minuten-Video nutzt, um das Zusammenspiel aus Apples Hard- und Softwareangebot sowie den Diensten Cupertinos auf den Punkt zu bringen, wird häufig bemüht wenn es im Apples Ökosystem geht.
Der „Walled Garden„, in sich perfekt abgestimmt, aber nur wirklich zu genießen, wenn man sich hinter seine Mauern begibt. Verlässt man diese wieder, bleiben alle Annehmlichkeiten zurück, da Fenster in seinen Mauern genau so wenig vorgesehen sind, wie das Zusammenspiel des Nachrichten-Dienstes iMessage mit den Kurznachrichten-Diensten von Facebook, Telegram und Co.
Schön anzuschauen, schwierig zu verlassen
Stern unterstreicht, kurz vor Apples heute anlaufender Entwickler-Konferenz, dass Apple seinen Walled Garten zwar mit Hingabe pflegt und kontinuierlich weiterentwickelt, gleichzeitig aber auch die volle Verantwortung für die in letzter Zeit vermehrt aufziehenden Wettbewerbsbeschwerden trägt und sich als Herrscher über den App Store (in Sterns Analogie der Teich im umzäunten Prachtgarten) mit diesen auseinanderzusetzen hat.
Nutzer und Nutzerinnen der gepflegten Grünfläche sollten sich zudem im Klaren darüber sein, dass das Verlassen des Garten um so schwerer wird, je länger man sich in diesem aufgehalten hat. Mit jedem Software-Abo, mit jeder Geräte-Anschaffung, mit jeder iCloud-Investition wachsen die Mauern, gleichzeitig lässt die Motivation nach, sich nach gangbaren Alternativ-Angeboten umzusehen.
Dass Apple dies ähnlich sieht, hat der Prozess gegen den Spiele-Publisher Epic gezeigt. In internen E-Mails aus Cupertino argumentierten Apple-Manager gegen die iMessage-Freigabe für Android. Dies würde lediglich dafür sorgen, dass Eltern ihren Kindern günstige Android-Telefone kaufen würden.
Ein schönes Video, das ihr für die Mittagspause vormerken könnt.