Apples iPhone-Reparatur: Langfristig weg vom Austauschgerät
192,44€. Pauschal. So viel kosteten die meisten iPhone-Reparaturen bei Apple bislang. Wobei in den Apple Filialen nur im seltensten Fall repariert wurde. Bislang dominiert sowohl in als auch nach der Garantiezeit der klassische iPhone-Austausch.
Einen Termin an der Genius-Bar buchen. Vorsprechen. Geräte-Defekt demonstrieren. Zwei Minuten später steht ein nagelneues bzw. generalüberholtes iPhones aus dem Lager auf dem Tisch.
Kunden, die noch in der Garantiezeit vorsprechen, quittieren den Dienst mit einem Lächeln. Alle anderen mit der eingangs erwähnten Einmalzahlung von 192,44€ – Vorausgesetzt das iPhone wurde auch direkt bei Apple gekauft, die Telekom etwa nutzt eigene Reparatur-Dienstleister.
Nun haben wir am 17. Juni über Apples neue, erheblich entspanntere Reparatur-Richtlinien berichtet. Fehler, die nicht offensichtlich selbstverschuldet sind, werden demnach zukünftig zwei Jahre lang gerichtet. Keine großen Diskussionen, keine Beweispflicht.
Damit jedoch nicht für jeden Kunden ein Austauschgerät über den Tresen gereicht werden muss, experimentiert Apple inzwischen mit eigenen Reparatur-Dienstleistern und In-Store Reparatur-Abteilungen, die direkt im App Store tätig werden sollen. ifun.de berichtete Anfang des Monats.
Eine System, dass wir von der Mac-Familie kennen und das inzwischen auch großflächig in Amerika und Kanada getestet wird.
Noch beim Besuch im Apple Store sollen angeschlagene iPhone-Einheiten zukünftig entweder direkt repariert bzw. an einen „Apple Certified Technician“ überwiesen und dort wieder straßentauglich gemacht werden.
Was wird repariert?
Apple setzt sich so gegen die vor allem in Großstädten zahlreich vorhandenen Reparatur-Shops zur wehr, die oft nicht auf Originalteile zurückgreifen; manchmal sogar mehr kaputt als wieder heil machen. Langfristig dürfte sich die iPhone-Reparatur beim „Handy-Paule“ im Einkaufszentrum um die Ecke also nicht mehr lohnen.
Mindestens 10% alle neu eintreffenden Fälle will Apple zukünftig selbst reparieren. In Deutschland ist der Startschuss noch nicht gefallen, aber auch hierzulande steht uns die Einführung der In-Store-Reparatur bevor.